Mitsubishi stellt Produktion in West-Europa ein

Konzentration auf Wachstumsmärkte

Mitsubishi stellt Produktion in West-Europa ein
Mitsubishi produziert den Colt in den Niederlanden © Mitsubishi

Mitsubishi schließt zum Ende des Jahres seinen Produktionsstandort in den Niederlanden. Der japanische Hersteller will sich mehr auf die Märkte in China und Russland konzentrieren.

Der japanische Autobauer Mitsubishi Motors baut ab kommendem Jahr an seinem einzigen Standort in Westeuropa keine Autos mehr. Wie der Konzern am Montag bekanntgab, wird am Produktionsstandort in den Niederlanden ab Ende dieses Jahres kein neues Modell mehr in Produktion gegeben. Es ist das erste Mal, dass ein japanischer Autobauer die Fertigung in Europa beendet. Hintergrund ist die schwache Nachfrage nach neuen Modellen angesichts der Schuldenkrise in Europa und dem rasanten Höhenflug des Yen. Künftig will sich Mitsubishi Motors stärker auf Wachstumsmärkte wie Russland und China konzentrieren. Was aus dem Werk im niederländischen Born wird, sei noch nicht entschieden, hieß es.

Mitsubishi seit 1991 in den Niederlanden

Mitsubishis Tochterfirma Netherlands Car B.V., oder Nedcar, produziert in Born mit etwa 1500 Beschäftigten den Kleinwagen Colt sowie das Geländemodell Outlander. Doch die Anlage schöpft ihre Kapazitäten bei weitem nicht mehr aus. In Spitzenzeiten lag sie bei rund 200.000, im vergangenen Geschäftsjahr waren es nur noch rund 50.000. Damit ist die Fabrik für Mitsubishi überflüssig geworden. Der Konzern wird Europa künftig von Japan und Thailand aus beliefern, da es ein wichtiger Markt bleibe, hieß es. Seit vier Jahren sinken jedoch Mitsubishis Neuwagenverkäufe auf dem europäischen Markt.

Bereits seit längerem wurde daher darüber spekuliert, dass Mitsubishi Motors sein Werk in den Niederlanden schließen könnte. Angesichts einer weiterhin erwarteten schwachen Nachfrage in Westeuropa verlagern Autobauer ihr Augenmerk mehr auf Osteuropa sowie andere Wachstumsmärkte. Laut japanischen Medien hofft Mitsubishi, einen Käufer für die Fabrik in den Niederlanden zu finden. Mitsubishi Motors startete die Produktion dort 1991, zunächst in einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem schwedischen Volvo-Konzern. Nach zehn Jahren übernahmen die Japaner sämtliche Anteile an dem Joint-Venture. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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