Microlino: Der Isetta-Klon vor Serienreife

Microlino: Der Isetta-Klon vor Serienreife
Der Microlino erinnert optisch an die Isetta von BMW. © Microlino

Eine der großen Hingucker des Genfer Autosalons 2017 war ein kleines Elektroauto namens Microlino. Aufmerksamkeit erregte der Zwerg vor allem, weil er optisch an das 50er-Jahre Mobil Isetta von BMW erinnert.

Zunächst noch als Konzept deklariert, wurde der Retro-Zweisitzer nunmehr zur Serienreife weiterentwickelt. Bereits in der zweiten Hälfte 2018 soll der Stadtstromer für rund 12.000 Euro auf den Markt kommen. Der Schritt zur Serienreife macht sich an der Außenoptik bemerkbar. So sind die seitlich montierten Scheinwerfer im Vergleich zur Genf-Studie auf ein deutlich kompakteres Maß geschrumpft.

Zudem wurde die Fahrzeugfront, die übrigens wie einst bei der Isetta als Einstiegstür dient, mit Blinker und Scheibenwischer ausgestattet. Das sehr aufgeräumte Cockpit verzichtet auf die in der Studie noch vorhandenen Retro-Anleihen. Für die durchgehende Zweipersonensitzbank gibt es Kopfstützen. Obwohl mit 2,44 Meter extrem kurz, kann der Microlino in dem über eine Glasklappe im Heck zugänglichen Kofferraum 300 Liter Ladegut aufnehmen.

Microlino wiegt gerade mal 510 Kilo

Mit 510 Kilogramm Gewicht erfüllt der Microlino die Voraussetzungen als Leichtelektromobil der Zulassungsklasse L7E, für die unter anderem in Hinblick auf das Crashverhalten laxere Anforderungen als bei normalen Pkw gelten.

Cockpit des Microlino. Foto: Microlino
Blick in den spartanischen Innenraum des Microlino.

Entsprechend dieser Klasse leistet der E-Motor lediglich 15 kW/20 PS, was immerhin eine Sprintzeit aus dem Stand auf 50 km/h in rund 5 Sekunden und maximal 90 km/h erlaubt. Neben einer 8-kWh-Batterie für rund 120 Kilometer Reichweite ist optional auch eine 14,4-kWh-Version für über 200 Kilometer verfügbar. Bei dem rein als Stadtauto für den Kurzstreckeneinsatz konzipierten Microlino sollte bereits der kleine Akku reichen, der sich per Schnelllader in gut einer Stunde wieder befüllen lässt.
Über eigene Shops will die Schweizer Firma, die sich übrigens einen Namen als Produzent der Micro-Roller gemacht hat, den Microlino vertreiben. Rund 4600 Vorbestellungen sollen vorliegen. In wenigen Monaten ist geplant, erste Fahrzeuge an Kunden auszuliefern. (SP-X)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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