Frankreich leitet das Ende des Verbrennungsmotors ein. Bis zur Mitte des Jahrhunderts will das Nachbarland klimaneutral sein.
Frankreich will den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren bis 2040 stoppen. Das sagte Umweltminister Nicolas Hulot am Donnerstag bei der Vorstellung des Klimaplans der neuen Regierung.
Nach dem Austritt der USA aus dem UN-Klimaabkommen will Paris die eigenen Klimaschutzziele verschärfen, Frankreich soll bis 2050 klimaneutral werden.
Bislang nur kleinere CO2-Verringerung vorgesehen
Das bedeutet, dass nur so viel klimaschädliches Treibhausgas CO2 ausgestoßen wird, wie etwa durch Wälder und Speichertechniken aus der Atmosphäre geholt werden kann. Bislang sieht das französische Energiewendegesetz bis Mitte des Jahrhunderts eine Verringerung der Emissionen um 75 Prozent gegenüber 1990 vor.
Greenpeace-Energieexperte Andree Böhling lobt den geplanten Abschied vom Verbrennungsmotor. „Frankreich schickt vor dem Gipfel ein richtiges Signal an US-Präsident Trump und die anderen G20-Staaten: Es reicht nicht, das Pariser Klimaabkommen zu bekräftigen – es muss jetzt auch mit konkreten und zusätzlichen Maßnahmen umgesetzt werden.
Greenpeace kritisiert Merkel
Zugleich kritisierte Böhling die Bundeskanzlerin. „Angela Merkel patzt bei dieser Aufgabe. Die Kanzlerin redet viel von Verantwortung beim internationalen Klimaschutz, drückt sich zu Hause aber davor. Ohne das absehbare Ende des Verbrennungsmotors zu gestalten und den überfälligen deutschen Kohleausstieg anzugehen, fällt Deutschland immer weiter hinter anderen G20-Ländern zurück. Für die Gastgeberin des Gipfels ist das eine peinliche Situation.“
Frankreich schließt sich damit dem norwegischen Weg an. In dem skandinavischen Land sollen unter bestimmten Voraussetzungen ab 2025 keine Fahrzeuge mit Benzin oder Diesel zugelassen werden. In Deutschland haben sich die Grünen für ein solches Verbot ab 2030 eingesetzt. (AG/dpa)