Daimler muss Werbung für S-Klasse stoppen

Falsche Angaben zum Spritverbrauch

Daimler muss Werbung für S-Klasse stoppen
Daimler muss die Werbung für die S-Klasse stoppen. © AG/Flehmer

Daimler muss seine Werbung für die neue S-Klasse stoppen. Ein Gericht erließ auf Antrag der Deutschen Umwelthilfe unter anderem wegen falscher Angaben zum Spritverbrauch eine Einstweilige Verfügung

Doch nicht so umweltfreundlich: Der Autobauer Daimler muss wegen irreführender Angaben Werbeanzeigen für seine runderneuerte Mercedes S-Klasse stoppen. Das Landgericht Stuttgart erließ eine einstweilige Verfügung, wie ein Sprecher am Montag sagte. Demnach darf der Konzern künftig nicht mehr mit falschen Werten zu CO2-Ausstoß, Effizienzklassen und Spritverbrauch seines Flaggschiffs werben.

Die Deutsche Umwelthilfe hatte entsprechende Anzeigen für die neue S-Klasse beim Gericht moniert. Die Umweltschützer hatten bemängelt, der Konzern werbe damit, dass die Autos die Energieeffizienz-Klassen A bis D hätten. Ein Modell der S-Klasse erreiche aber nur die schlechtere Klasse E, ein anderes die Klasse F. Auch beim Kohlendioxidausstoß zweier AMG-Modelle gebe es Abweichungen. Zudem weiche der angegebene Spritverbrauch von der Realität ab.

Daimler hat Werbung geändert

„Mit dem Gerichtsbeschluss wird einem besonders dreisten Fall von Verbrauchertäuschung ein Riegel vorgeschoben“, kommentierte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch die Entscheidung des Stuttgarter Landgerichts. „Es ist ganz einfach: Mit den geschönten Bandbreiten bei CO2-Effizienzklassen, Spritverbräuchen und CO2-Emissionen sollte die neue S-Klasse insgesamt als umweltverträglicher erscheinen als sie tatsächlich ist.“

Daimler verweist darauf, dass bei der Schaltung der monierten Anzeigen die kritisierten Motortypen noch gar nicht bekannt gewesen seien. Die Werbung sei mittlerweile entsprechend geändert worden. Im Internet sei die Änderung sofort erfolgt, nachdem die leistungsstärkeren Motorvarianten verwendet wurden. Die Werbung, die in Magazinen erschienen sei, habe jedoch aufgrund der langen Vorlaufzeiten nicht mehr berichtigt werden können. Sollte Daimler seine neue S-Klasse trotzdem weiter mit den geschönten Angaben anpreisen, könnte das die Schwaben teuer zu stehen kommen: Nach Gerichtsangaben wird dann ein Ordnungsgeld von bis zu einer Viertelmillion Euro fällig. (AG/dpa)

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