Mercedes ruft weltweit Autos wegen Brandgefahr zurück

Rückrufe bei zwei deutschen Herstellern

Mercedes ruft weltweit Autos wegen Brandgefahr zurück
Auch der Mercedes GLC ist vom Rückruf betroffen. © AG/Mertens

Gleich zwei deutsche Autobauer sind von Rückrufen betroffen. Während Daimler weltweit Hunderttausende Autos wegen einer möglichen Brandgefahr zurückrufen muss, hat Audi Probleme mit der Kühlmittelpumpe.

Der deutsche Autobauer Daimler ruft weltweit Autos wegen Überhitzungs- und Brandgefahr beim Anlassen des Motors zurück. In den USA seien etwa 308.000 Fahrzeuge betroffen, in Deutschland rund 150.000 Autos, wie ein Daimler-Sprecher am Freitag sagte. Es handele sich um ein weltweites Problem. Wie viele Autos insgesamt betroffen sind, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen. An die US-Verkehrsaufsicht NHTSA hatte Daimler zunächst vorsorglich eine höhere Zahl - nämlich rund 354.000 Fahrzeuge - gemeldet.

Einbau einer zusätzlichen Sicherung

Aufgrund eines Defekts bestehe das Risiko, dass ein Startstrombegrenzer überhitze und umliegende Teile verschmore. Im schlimmsten Falle könne das zu einem Feuer führen, hieß es in den Dokumenten. Daimler will das Problem durch eine zusätzliche Sicherung lösen. Der Einbau in der Werkstatt dauere etwa eine Stunde, hieß es. Laut den US-Dokumenten ist Daimler im Juni 2016 erstmals auf das Problem aufmerksam geworden, aber erst Anfang Februar zu dem Schluss gekommen, dass Sicherheitsmängel nicht auszuschließen seien.

Betroffen sind Modelle der A-, B-, C- und E-Klasse sowie Mercedes CLA, GLA und GLC aus den Baujahren 2014 bis 2017, so der Sprecher. In den USA sollen die Besitzer der Fahrzeuge Ende März kontaktiert werden. Danach sollen die nötigen Umrüstungen in den Werkstätten der US-Händler beginnen. Wann die deutschen Halter Bescheid bekommen, ist noch offen.

Auch Audi startet Rückruf

Auch die VW-Tochter Audi ist von einem Rückruf betroffen. Wegen Problemen mit einer Kühlmittelpumpe muss der Ingolstädter Autobauer nicht nur in den USA, sondern auch in China Hunderttausende Fahrzeuge in die Werkstätten rufen. Der Rückruf ist Teil einer weltweiten Aktion, in deren Rahmen bei rund 1,1 Millionen Exemplaren des A4, A5, Q5, A6 und A8 Hybrid mit 2.0-TFSI-Motor ein Softwareupdate für das Motorsteuergerät aufgespielt werden soll. "Das Problem betrifft eine Zusatzkühlmittelpumpe, die durch Fremdpartikel in der Kühlflüssigkeit blockiert werden kann", erläuterte ein Audi-Sprecher am Freitag in Ingolstadt. Das Update solle dafür sorgen, dass sich die Pumpe rechtzeitig vor einer Überhitzung abschalte.

Der Rückruf sei bereits Ende Januar bekannt geworden, habe aber erst jetzt in seinem ganzen Umfang Widerhall gefunden, erläuterte der Sprecher - damals lag der Fokus der Berichterstattung auf den USA. Dort werden 390.000 Fahrzeuge zurückgerufen; neben der Kühlmittelpumpe waren dort noch weitere Probleme aufgetreten. In China sind 681 000 Fahrzeuge von den Problemen mit der Pumpe betroffen, in Deutschland 13.000. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über den Rückruf berichtet. (dpa)

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