Mercedes Trucks bannen tödliche Gefahr

Blind Spot Assist

Mercedes Trucks bannen tödliche Gefahr
Mit dem Abbiegeassistenten wird die Unfallgefahr für Lkw und Verkehrsteilnehmer minimiert. © Mercedes

In Deutschland fällt jeder fünfte in der Stadt tödlich verunglückte Radfahrer oder Fußgänger einer Kollision mit einem Lastwagen zum Opfer. Die Lkw-Sparte von Mercedes minimiert nun die Gefahren des Toten Winkels.

Die tödliche Gefahr lauert auf der Seite, wenigstens, wenn man als Radfahrer oder Fußgänger an einer Kreuzung neben einem Lastwagen steht. Obwohl die an der Beifahrertür montierte Spiegelbatterie Durchblick und eine gewisse Sicherheit signalisiert, ist der Trucker hinter dem Lenkrad häufig gar nicht in der Lage, den Bereich rechts neben seinem Lastwagen zu überblicken. Mit einem neu entwickelten Blind Spot Assist will Mercedes nun diesen Gefahrenherd entschärfen. Immerhin fällt in Deutschland jeder fünfte in der Stadt tödlich verunglückte Radfahrer oder Fußgänger einer Kollision mit einem Lastwagen zum Opfer. Rund 100 Menschen kommen so jedes Jahr ums Leben.

Mercedes erwartet Rückgang der Todesfälle

Vom neuen Blindspot Assist verspricht sich Mercedes einen deutlichen Rückgang solcher Todesfälle. Da es vor allem beim Rechtsabbiegen immer wieder zu den fatalen Kontakten kommt, überwacht der neue elektronische Helfer diesen Bereich und wird so zu einer Art zusätzlichem Paar Augen für den Trucker.

Im Zentrum des Systems überwacht eine Radarsensorik auf der Beifahrerseite vor der Hinterachse des Zugwangens die gesamte Länge des Trucks und meldet dem Fahrer bei Bedarf, wenn sich eine Person im toten Winkel verbirgt. Der Assistent, den Mercedes zu einer Lebensversicherung für Radfahrer und Fußgänger befördert hat, erkennt automatisch über den aktivierten Blinker oder die Lenkbewegungen sowie die Informationen der Spurkamera, dass der Trucker abbiegen will. Außerdem werden auch Straßenmöbel wie Ampeln und Verkehrszeichen erkannt und so vor der Zerstörung geschützt.

Wenn die Sensorik nun einen Radfahrer oder Fußgänger ermittelt, wird der Fahrer zunächst optisch über ein LED-Zeichen an der rechten A-Säule informiert. Fährt er weiter, kommt die zweite Stufe ins Spiel. Das LED-Zeichen wechselt die Farbe auf Rot und zusätzlich warnt ein akustisches Signal, dass sich im toten Winkel etwas bewegt. Im Gegensatz zu ähnlichen Pkw-Systemen aktiviert der Blind Spot Assist nicht die Bremse, wenn der Trucker auch die zweite Warnstufe ignoriert. "Wir wollen mit der Technik so schnell wie möglich auf den Markt kommen, und deshalb haben wir das automatische Abbremsen noch nicht vorgesehen. In einer zweiten Ausbaustufe ist das aber durchaus möglich", erklärt ein Daimler-Sprecher.

Die Radartechnik ist so ausgelegt, dass sie in allen Geschwindigkeitsbereichen den Trucker unterstützt. Dazu gehört auch eine Kollisionswarnung, die den Fahrer unterstützt, wenn er zum Beispiel einen Radfahrer überholt hat und wieder einscheren will. Auf der Autobahn schließlich wird der Spurwechsel nach einem Überholmanöver vom Totwinkel-Assistenten unterstützt.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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