Mercedes-Händler fürchten um Jobs

Kältemittelstreit in Frankreich

Mercedes-Händler fürchten um Jobs
Die neue A-Klasse von Mercedes darf noch mit altem Kältemittel bestückt werden. © Daimler

Vom Zulassungsstopp für Mercedes-Modellein Frankreich sollen nach Aussagen der Händler rund 5000 Kunden betroffen sein. Neben Wettbewerbsnachteilen könnten auch Arbeitsplätze betroffen sein.

Trotz der Proteste von Mercedes-Händlern bleibt das französische Umweltministerium im Kältemittelstreit hart. Frankreich halte sich an die EU-Richtlinie, die eine Verwendung des klimaschonenderen Kältemittels R1234yf vorschreibe, hieß es am Dienstag im Umweltministerium in Paris. Daimler will das Mittel nicht einsetzen, weil es bei Unfallsimulationen in Brand geriet und verwendet stattdessen das für neue Modelle nach EU-Auflagen nicht mehr erlaubte Mittel R134a.

5000 Mercedes-Kunden betroffen

Mercedes-Händler verweisen in einem der dpa vorliegenden Brief an das Ministerium darauf, die betroffenen Modelle machten mehr als 50 Prozent der Verkäufe in Frankreich aus. "Wir schätzen die Zahl unserer Kunden, die von dem Zulassungsstopp betroffen sind, bis Ende August auf mehr als 5000." Die Blockade habe desaströse Auswirkungen und sei ein Wettbewerbsnachtteil. Laut Zeitung "Les Échos" könnten bis zu 15 Prozent der 11.000 Angestellten betroffen sein.

Frankreich weigert sich seit Anfang des Monats, Daimlers neue Modelle der A-, B- und CLA-Klasse sowie den Roadster SL zuzulassen. Aus Brüssel hatte Paris dafür Rückendeckung bekommen. Zuletzt hatte ein Gericht in Versailles den Zulassungsstopp wegen Verletzung der EU-Regelung zurückgewiesen. Das Ministerium kündigte daraufhin an, die entsprechende EU-Schutzklausel regelgerecht anzuwenden, wodurch die Zulassung der Modelle untersagt bleibe. Daimler beruft sich hingegen auf eine erweiterte Typzulassung des deutschen Kraftfahrtbundesamtes (KBA), die europaweit gültig sei. (dpa)

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