Mercedes CLS 63 AMG: Sparen trotz Höchstleistung

Mehr Leistung, weniger Verbrauch

Mercedes CLS 63 AMG: Sparen trotz Höchstleistung
Der Mercedes CLS 63 AMG. © dpa

Mercedes schickt im März den CLS 63 AMG an den Start. Das viertürige Coupé wartet mit Spitzenleistungen auf, allerdings auch zu einem Spitzenpreis.

Von Frank Mertens

Wenn in der Automobilindustrie von Quantensprüngen gesprochen wird, sollte man genau hinschauen. Schließlich neigt die Branche bei der Neuvorstellung neuer Produkte nicht zur Zurückhaltung. Da ist Mercedes keine Ausnahme. Vor allem dann nicht, wenn es um High-Performance Autos wie den neuen Mercedes CLS 63 AMG geht, das neuste Produkt aus der Sportwagenmanufaktur aus Affalterbach.

Mehr Leistung, weniger Verbrauch

Für das elegant gezeichnete viertürige Coupé verspricht Mercedes dann auch nicht weniger als einen Quantensprung. Wer mit solchen Superlativen agiert, sollte auch etwas zu bieten haben. Und die Affalterbacher haben etwas zu bieten: Mehr Leistung bei weniger Verbrauch nämlich. Gut, das haben auch andere, aber nicht in dieser Dimension.


Der V8-Biturbo im Mercedes CLS 63 AMG Daimler

Denn im Vergleich zum Vorgängermodell mit 6,3 Liter V8-Saugmotor und 514 PS kommt der aktuelle Mercedes CLS 63 AMG mit 5,5 Liter V8-Biturbo auf 525 PS – und das bei nur 9,9 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer. Das sind 4,6 Liter beziehungsweise 32 Prozent weniger als beim Vorgänger. „Bei einer solchen Verbrauchsreduktion kann man ohne Übertreibung von einem Quantensprung sprechen“, sagte AMG-Chef Ola Källenius bei der Vorstellung in San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien.

Neu gestaltet, der Schaltknauf der Automatik Daimler

Zur Verbrauchsreduktion trägt neben konsequentem Leichtbau – allein durch die Verwendung von Aluminiumtüren konnte das Gesamtgewicht um 24 Kilo reduziert werden – auch das AMG Speedshift 7-Gangsportgetriebe bei. Im Gegensatz zu anderen Automatikgetrieben verzichtet das AMG-Getriebe auf den Drehmomentwandler und bringt stattdessen eine nasse Anfahrtskupplung zum Einsatz, wie AMG-Entwickler Friedrich Eichler erklärte.

Wie erste Testfahrten zeigten, verdient sich dieses mit einer Start-Stopp-Funktion ausgestattete Getriebe Bestnoten. Wer an dem Regler in der Mittelkonsole das Fahrprogramm „C“ wählt, aktiviert damit das Start-Stopp-System. Es funktioniert so sanft, dass man das Ausschalten beziehungsweise Anschalten des V8 kaum wahrnimmt. Allein das Start-Stopp-System sorgt für eine Verbrauchsreduktion von fünf Prozent, wie Eichler sagte.

Weitere Verbrauchsreduktion

Die Heckleuchten am CLS 63 AMG Daimler

Verbrauchsreduktion ist für AMG ein ganz entscheidendes Kriterium. Wie Källenius sagte, sei es erklärtes Ziel, den Flottenverbrauch bis 2012 um 30 Prozent zu senken, bis 2015 sollen weitere 20 Prozent folgen. Ein ambitioniertes Ziel. Doch Källenius ist überzeugt, dass ihm und seinem Team das auch gelingt. Wer glaubt, dass ein AMG nur Interesse an Hochleistung und nicht an guten Verbrauchswerten hat, irrt. Sagt zumindest Källenius. „Unser Kunde verlangt von uns Highperformance – und dazu gehört die beste Technik. Entsprechend will der Käufer eines AMG auch geringere Verbrauchswerte.“

Das Cockpit im CLS 63 AMG Daimler

Natürlich kann man in einem AMG auch angenehm Cruisen, doch vor allem aber Leistung abfordern, die einem ein Grinsen aufs Gesicht zaubert. Wie der V8 seine Leistung entfaltet, ist einfach faszinierend. Ein kleiner Druck aufs Gaspedal reicht, schon wird man vehement ins die wohl konturieren Sitze gedrückt. 700 Newtonmeter Drehmoment, die zwischen 1750 und 5000 Umdrehungen in der Minute anstehen, sind halt eine Anlage. Ebenso die Beschleunigung auf Tempo 100 in 4,4 Sekunden.

Wem das immer noch nicht reicht, dem bietet AMG für einen Aufpreis von 7535 Euro ein Sportpackage an. Es bietet seinem Fahrer eine Leistung von 557 PS und ein Drehmoment von 800 Newtonmetern. Es soll ja Kunden geben, die nie genug bekommen können.

Der CLS 63 AMG hat auf jeder Seite zwei Auspufftöpfe Daimler

Damit man im CLS 63 AMG auch supersportlich unterwegs sein kann, ist alles auf Dynamik ausgelegt. So verfügt das Sportfahrwerk an der Vorderachse über Stahlfedern, an der Hinterachse kommen Luftfedern zum Einsatz. Damit man auch wie ein kleiner Schumi durch die Kurven rasen kann, gibt es neben der automatischen Niveauregulierung ein elektronisch geregeltes Dämpfungssystem. Es sorgt dafür, dass Wankbewegungen der Karosserie reduziert werden und in der Folge ein Höchstmaß an Dynamik geboten wird.

Wer das will, für den kommen unter den drei wählbaren Fahrprogrammen Comfort, Sport und Sportplus ohnehin nur die beiden Letzten in Frage. Wer sich für diese Modi entscheidet, kommt dann auch erst richtig in den Genuss des wahren AMG-Sounds. Während im C-Modus der V8 doch recht verhalten klingt, röhrt er in den beiden anderen Modi ausdrucksstark vor sich hin.

Das Heck des CLS 63 AMG Daimler

So es denn überhaupt etwas am CLS 63 AMG zu meckern gibt, dann ist es sein unzureichender Platz im Fond. Großgewachsene finden hier nur wenig Platz vor, wenn vor Ihnen Fahrer und Beifahrer jenseits der 1,80 Meter Platz nehmen. Doch das dürfte dem klassischen AMG-Kunden egal sein. Er sitzt ohnehin hinter dem Steuer. Und dort findet er alles so vor, wie er es sich von einem Auto zu einem Basispreis von fast 116.000 Euro erwartet. Edle Materialien gepaart mit dem Besten, was die Sportwagenschmiede zu bieten hat. Dass der Kunde im AMG natürlich gleich auf ein Dutzend Fahrassistenzsysteme zurückgreifen kann, dürfte die Glückseligkeit für denjenigen perfekt, der sich ein solches Auto leisten kann.


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