Mercedes C-Klasse: Lässt wenig Wünsche offen

Mercedes C-Klasse: Lässt wenig Wünsche offen
Die Mercedes C-Klasse fährt auch mit Vierzylinder souverän. © Daimler

Die Mercedes C-Klasse gehört zu den Bestsellern bei den Stuttgartern. Doch lohnt sich der Kauf? Wir haben uns Limousine und Kombi mal genauer angesehen.

Komfortabel und souverän war die Mercedes C-Klasse schon immer. In der neuen Generation haben Limousine und Kombi auch bei Infotainment und Vernetzung nachgelegt. Gerade für bequeme Vielfahrer ohne erhöhten Platzbedarf gibt es aktuell kaum ein besseres Auto. Das nötige Kleingeld vorausgesetzt – denn günstig ist das Stuttgarter Mittelklassemodell noch nie gewesen.

Im Außenauftritt mit zurückhaltender Eleganz, innen edel und volldigital – vom leicht biederen Baby-Benz der Anfangsjahre ist in der neuen C-Klasse nichts mehr zu spüren. Vielmehr ist die Limousine noch mehr zur kleinen S-Klasse geworden.

C-Klasse ist immerhin 4,75 Meter lang

Auf 4,75 Meter strecken sich die klassisch geschnittene viertürige Limousine und der gleich lange Kombi mittlerweile. Der Platz kommt in beiden Fällen vor allem den Passagieren zugute, hinten wie vorn sitzt man außerordentlich luftig. Der Kofferraum fasst in der Limousine 455 Liter, deutlich mehr als beim Vorgängermodell. Im Kombi haben zwischen 490 und 1.510 Liter Platz, was in dieser Klasse eher ein Standard- als ein Spitzenwert ist.

Trotz der relativ üppigen Außenabmessungen fährt sich die C-Klasse sehr handlich, zumindest, wenn die optionale Allradlenkung (1.250 Euro) an Bord ist. Ein Luftfahrwerk gibt es übrigens in der neuen Modellgeneration nicht mehr, doch bereits das Standard-Stahlfahrwerk bietet ein ausgesprochen hohes Komfortniveau. Wer es besonders dynamisch will, wählt das Sportfahrwerk (405 Euro) oder adaptive Dämpfer (1.071 Euro). Keine Wahl haben Käufer beim Stern; im Gegensatz zum Vorgängermodell ist dieser nicht mehr als aufgesetzte Figur für den großen Chrom-Kühlergrill zu haben, sondern nur noch in der integrierten Variante.

Kein Sechszylinder mehr im Angebot

Anders als beim Vorgänger gibt es für die Neuauflage keine Sechszylindermotoren mehr. Alle Diesel und Benziner sind Vierzylinder-Turbos, unterstützt von einem elektrischen Zusatzverdichter sowie in einigen Fällen von einem Mildhybrid-Startergenerator.

Am stärksten elektrifiziert ist der 313 PS starke Plug-in-Hybrid C 300 e mit über 100 Kilometern E-Reichweite. Bei den aktuell drei Benzinern reicht das Angebot von 1,5 Liter bis 2,0 Liter Hubraum und von 170 PS bis 258 PS. Das Basismodell C 180 gibt es ausschließlich mit Hinterradantrieb, für C 200 und C 300 ist Allradtechnik verfügbar. Ähnlich bei den 2,0-Liter-Dieseln, wo der C 200 d (163 PS) immer nur eine angetriebene Achse hat und C 220 d (200 PS) sowie C 300 d (265 PS) auch als 4Matic-Modelle zu haben sind. Die Kraftübertragung erfolgt ausschließlich über eine Neungangautomatik, eine Handschaltung ist nicht zu bekommen. Welcher Antrieb die richtige Wahl ist, hängt in erster Linie von Budget und eigenen Vorlieben ab: Fahrleistungen und Verbrauch gehen bei allen Modellen in Ordnung.

Preisliste umfasst 80 Seiten

Große Klappe, viel dahinter: In das Heck des T-Modell lässt sich über 1,5 Kubikmeter Gepäck einladen. Foto: Daimler

Über 80 Seiten dick ist die Preisliste für die Mercedes C-Klasse. Knapp die Hälfte davon betrifft das Design. Zwei vorgefertigte Konfigurationen stehen zur Wahl: die elegante „Avantgarde“-Linie , die sportliche „AMG Line“, beide lassen sich durch die richtigen Kreuzchen auf der Ausstattungsliste noch individuell ausgestalten. Alternativ lässt sich das eigenen Traumauto auch weitgehend selbstgestimmt zusammensuchen – inklusive dutzender Lackfarben, Felgen und Zierteile. Die restlichen rund 40 Seiten bieten Technik-Ausstattung.

Die meisten Extras finden sich in thematisch sortierten Paketen, zu denen unter anderem verschieden umfangreiche Fahrer-Assistenz- (bis 2.500 Euro) und Infotainment-Bündel (bis 1.416 Euro) zählen. Viele Posten sind allerdings auch einzeln wählbar, darunter das Head-up-Display (1.180 Euro) und – wichtig vor allem für Vielfahrer – der auf 66 Liter vergrößerte Tank. Die 60 Euro Investition lohnen sich, da der Serien-Behälter je nach Motorisierung lediglich 40 bis 50 Liter fasst. Grund für den kleinlich wirkenden Aufpreis sind die Regeln für die Normverbrauchsmessung, die immer mit prozentual einheitlich gefülltem Tank durchgeführt werden. Ein paar Kilo weniger sparen da ein paar Gramm CO2. (SP-X)

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