BMW sucht neue Vertriebswege für Megacity-Vehicle

Carsharing-Modell vorstellbar

BMW sucht neue Vertriebswege für Megacity-Vehicle
Studie des Megacity-Vehicles von BMW © BMW

BMW wird sein so genanntes Megacity Vehicle 2013 auf den Markt bringen. Ob es allerdings in den klassischen Verkauf geht, ist fraglich. Vorstellbar sei neben dem reinen Leasing auch ein reines Carsharing-Modell als Vertriebsweg.

Sein für 2013 erwartetes Leichtbau-Elektroauto "Megacity Vehicle" will BMW möglicherweise nur zum Kurzzeit-Leasing anbieten und nicht in den freien Verkauf bringen. Entsprechende Andeutungen hat der Vertriebschef der Münchner, Ian Robertson, jetzt gegenüber dem Online-Portal "Automotive News" gemacht. "Wir suchen derzeit nach Alternativen zu den klassischen Vertriebswegen", so Robertson. "Eine breite Zugänglichmachung des Autos sollte Vorrang vor Verkäufen haben." Vorbild für das Vertriebsmodell für das Kohlefaserfahrzeug könnte das von Daimler in Ulm betriebene Car-Sharing-Projekt "car2go" sein.

Hohe Batterie- und Materialkosten

Hintergrund für den Vorstoß könnten die hohen Batterie- und Materialkosten sein. Sie könnten den Verkaufspreis für das Kohlefaser-Elektroauto in unrentable Höhen treiben und somit einer Refinanzierung der Entwicklungskosten im Wege stehen.

Der Clou am viertürigen, rund vier Meter langen, in Leipzig gebauten Großserien-Stromer: Der Elektro-Viersitzer soll anders als üblich auf eine doppelte Fahrzeug-Architektur zurückgreifen. Über einem Aluminium-Rahmen, der unter anderem Lithium-Ionen Akkus, Getriebe und Elektromotor beherbergt, soll eine hochfeste Fahrgastzelle aus kohlenfaserverstärktem Kunststoff (CFK) platziert werden. Dieser Werkstoff wiegt 30 Prozent weniger als Aluminium, ist 50 Prozent leichter als Stahl, aber auch deutlich teurer.

Durch diese unkonventionelle Bauweise soll der Gewichtsnachteil konventioneller Elektroautos ausgeglichen werden, die aufgrund der schweren Akkus rund 200 Kilo Mehrgewicht auf die Waage bringen, was ihre Reichweite einengt. (mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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