Gebrauchter Mazda6: Gefahr durch Rost

Kaum technische Schwächen

Gebrauchter Mazda6: Gefahr durch Rost
Mazda beordert die 6er-Reihe in den USA in die Werkstätten. © Mazda

Der Mazda6 ist auch als Gebrauchtwagen zumeist zuverlässig unterwegs. Vor dem Kauf sollte die Mittelklasse aber besonders nach Roststellen untersucht werden.

Seit kurzem steht die dritte Auflage des Mazda6 bei den Händlern. Wer mit einem Gebrauchten der Vorgängergeneration liebäugelt, für den ist jetzt nach Einschätzung von Marktbeobachtern ein günstiger Zeitpunkt gekommen. Denn wenn Pkw-Modelle erneuert werden, sinken in der Regel die Gebrauchtwagenpreise. Beim Mazda6 könnte sich das doppelt lohnen: Der Mittelklassewagen gilt als solides Auto, bei der Kfz-Hauptuntersuchung fährt er dem TÜV zufolge jedenfalls mit nur wenigen typischen Mängeln vor. Das Hauptproblem beim Mazda6 sei Rost.

Mazda6 mit Rostproblem

Im «TÜV-Report 2013» wird empfohlen, bereits drei Jahre alte Exemplare vor dem Kauf gründlich nach Roststellen an Türkanten und Blechfalzen abzusuchen. Ein weiteres Problem: Vorne brennen häufig die Glühbirnen durch. Ansonsten habe der Mazda6 kaum technische Schwächen. Sogar bei elfjährigen Exemplaren seien Achs- und Lenkgelenke sowie die Antriebswellen meist tadellos. Getriebe und Motoren hielten dicht.

Lange Zeit konnte der Mazda6 auch in der Pannenstatistik des ADAC als zuverlässiges Auto überzeugen. 2008 sackte er allerdings von Spitzenplätzen ins Mittelfeld ab. Grund dafür sind laut dem Münchner Automobilclub vor allem die anfälligen Batterien. Vereinzelt fielen dem ADAC noch bei Dieseln Motorprobleme (bis Baujahr 2003) sowie Defekte an Turboladern (bis 2006) und an Kupplungen (bis 2004) auf - letztere auch bei manchem Benziner. Unabhängig von der Motorisierung waren bei Fahrzeugen von 2004 Nockenwellensensoren schlecht verschraubt, und Hitzeschutzschilder am Tank ließen zu wünschen übrig, so der Club weiter.

Gebrauchter Mazda6 ab 3200 Euro

Zum Modellwechsel 2002 benannte Mazda den 626 in Mazda6 um. Das Auto wurde vom Start weg als Stufenhecklimousine und mit Schrägheck angeboten, noch im selben Jahr folgte der Kombi. Ein Facelift brachte 2005 Änderungen an der Front und im Innenraum. 2008 startete die zweite Generation des 6ers durch, sie bekam 2010 das erste Facelift.

Zum Modelljahr 2009 erneuerte Mazda die Motorenpalette des 6ers. Je nach Baujahr, Generation und Karosserieform leisten die Benziner zwischen 88 kW/120 PS und 191 kW/260 PS. Die Diesel kommen auf 89 kW/121 PS bis 136 kW/185 PS. Alle Maschinen sind Reihenvierzylinder.

Aus zweiter Hand ist der Mazda6 ab etwa 3200 Euro zu bekommen: Diesen Richtpreis weist die Schwacke-Liste für einen Mazda6 Sport 2.0 CD Comfort mit Fließheck und 89 kW/121 PS von 2002 aus (angenommene Laufleistung: 181.200 Kilometer). Wer auf der Suche nach einem recht jungen Exemplar mit großem Gepäckabteil ist, sollte im Falle des Mazda6 Sport Kombi 1.8 Exclusive-Line mit 88 kW/120 PS von 2011 noch rund 16.650 Euro einkalkulieren (39.600 Kilometer). Für rund 15.500 Euro wird der Sport Kombi als Diesel 2.2 CD DPF von 2010 mit 95 kW/129 PS und gleicher Ausstattung gehandelt (63.400 Kilometer). (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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