Mazda 2: Als Gebrauchtwagen eine Empfehlung

Mazda 2: Als Gebrauchtwagen eine Empfehlung
Der Kleinwagen Mazda 2. © Mazda

Der Mazda 2 sieht nicht nur schick aus, sondern macht auch als Gebrauchtwagen eine gute Figur. Ganz ohne Mängel ist er aber nicht.

Kleinwagen können ungemein praktisch sein, sind allerdings nur selten eine Augenweide. Anders der Mazda 2 des Typs „DJ“, der seit 2014 gebaut wird. Als Gebrauchtwagen wird der Mazda 2 erst recht zum Geheimtipp. Auch, wenn der TÜV ab und an etwas zu mäkeln hat.

Der knapp 4,06 Meter lange Mazda 2 fügt sich mit seinem scharfen Design gut in die aktuelle „Kodo“-Formensprache (Kodo bedeutet etwa „Seele der Bewegung“) der Japaner ein. Auffällig sind der große Kühlergrill und die schmalen Scheinwerfer. Auch die Fahrzeugflanke und das Heck sind mit einem geradlinigen Strich gezeichnet.

Kofferraum bietet 280 Liter Platz

Praktisch sind die fünf Türen, allerdings leidet der zwischen 280 und 950 Liter große Kofferraum unter einer hohen Ladekante und einer Rückbank, die nicht gänzlich flach umgelegt werden kann. Der Innenraum wirkt hochwertig, im Fond ist für Erwachsene nicht wirklich genügend Platz vorhanden. Das Cockpit mit seinem sehr präsenten zentralen Drehzahlmesser ist eigenwillig gestaltet, weiß ansonsten aber zu gefallen.
Wer bei der Gebrauchtwagen-Suche gerne mehrere Optionen beim Motor zur Auswahl hat, der wird von den Benzinern beim Mazda 2 schnell enttäuscht sein.

Zwar gibt es unterschiedliche Leistungsstufen, immer ist jedoch ein 1,5 Liter großer Vierzylinder ohne Turboaufladung die Basis. Man hat die Wahl zwischen 75 PS, 90 PS und 115 PS. Auch einen Diesel hatte Mazda bis zum Mai dieses Jahres im Programm. Dieser ist zwei Liter groß und turbogeladen. Leistungsdaten: 105 PS.

Auch Sechsgang-Automatik Angebot

Alle Aggregate sind im Serienumfang mit einem leichtgängigen manuellen Getriebe ausgerüstet, lediglich für die mittlere Leistungsstufe der Benziner ist auch mit einer Sechsgang-Automatik zu haben. Generell empfiehlt sich bei den Otto-Motoren eher eine der stärkeren Varianten, da die Triebwerke ohne Turbo ohnehin schon etwas mehr Drehzahl brauchen, um ihre Leistung abzugeben.

Fahrwerkstechnisch ist der Mazda2 flink und spaßig abgestimmt, trotzdem kommt der Komfort nicht zu kurz. Die exakte Lenkung und das sehr neutrale Fahrverhalten profitieren von den Komponenten, bei denen sich Mazda am Teileregal des Ford Fiesta bedienen durfte. Lediglich auf schnelle harte Stöße reagieren die Dämpfer etwas allergisch. Weiterer Negativpunkt: Die Stoßdämpfer verschleißen recht schnell und müssen öfter als beim Durchschnitt getauscht werden.

Gute Qualität sorgt für wenig Sorgen

Im Jahr 2015 erreichte der aktuelle Mazda 2 im Crashtest der Prüforganisation Euro-NCAP vier von fünf Sterne. Wer die Komfort-Version „Kizoku Intense“ wählt, bekommt neben beheizbaren Teilleder-Sitzen auch diverse Fahrhilfen wie einen Müdigkeitsassistenten, Fernlicht- und Spurhalte- sowie einen Spurwechsel-Assistenten und einen Notbremsfunktion. Das optionale Infotainment-System wird über einen Dreh-Drück-Schalter gesteuert und lässt sich daher – ähnlich wie das „iDrive“-Vorbild von BMW – angenehm intuitiv bedienen.

Im Detail gibt es wenig, das beim Mazda 2 Sorgen bereitet. Lediglich die bereits angesprochenen Stoßdämpfer werden beim TÜV unverhältnismäßig oft bemäkelt. Verwehren die Prüfer dem Mazda 2 die Plakette, kann das unterschiedlichste Gründe haben, die aber nicht auf einen systematischen Mangel hindeuten. Trotzdem: Der Mazda 2 fällt öfter durch die Hauptuntersuchung als der Durchschnitt.

Kleiner Japaner überzeugt

Wer mal etwas anderes fahren möchte als VW Polo, Renault Clio oder Peugeot 208 ist beim Mazda 2 gut aufgehoben. Zwar hat der kleine Japaner ein paar Schwächen, im Großen und Ganzen kann dem schicken Kleinwagen aber definitiv eine Kaufempfehlung ausgesprochen werden. Wer es sich leisten kann, nimmt einen jungen Gebrauchten mit niedriger Laufleistung und Restgarantie. Dann ist auch die Stoßdämpfer-Thematik kein Hindernis mehr.

Schöne Exemplare in gutem Zustand und mit vertretbaren Kilometerständen starten auf den einschlägigen Online-Börsen ab 9.000 Euro. Wer etwas mehr auf den Tisch legt, bekommt Fahrzeuge, die nah an einem Neuwagen sind und vom Design her auch noch in ein paar Jahren frisch wirken. (SP-X)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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