Marder hinterlassen wieder ihre Spuren

50 Millionen Euro Schaden

Mit dem Sommer beginnt auch die Zeit der liebestollen Marder. Kommt der Nager allerdings nicht zum Zuge, lässt er seine Wut besonders gern unter der Motorhaube zur Geltung kommen.

Der Sommer ist da und die Hormone spielen verrückt. Und das nicht nur bei uns Menschen. Die Ranzzeit der Steinmarder hat begonnen und beschert den deutschen Autofahrern jedes Jahr knapp 50 Millionen Euro Schaden. Über 200.000 Autos werden jedes Jahr zu hilflosen Opfern von Marderbissen. Während der Ranz- oder auch Paarungszeit markieren die Marder, ähnlichen den Hunden, ihr Revier. Steht nun ein Auto mitten im Revier eines sich auf Brautschau befindenden Nagers, wird es einfach mitmarkiert. Für Pendler kann dies ein besonders schwieriges Problem werden, da sich im schlimmsten Fall am Arbeits-Parkplatz ebenfalls ein liebestoller Marder heimisch fühlt. Somit wird der Hass des einen Marders auf den anderen an den Bremsschläuchen, Wasserleitungen und Zündkabeln jeden Tag zum Ausdruck gebracht. Das Resultat: Der Motor läuft nicht rund und die Scheibenwaschanlage funktioniert nicht mehr.

Motorwäsche hilft besser als Duftstoffe

Doch wie schütze ich das Auto? Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung rät: "Eine Motorwäsche kann helfen. Der häufig gehörte Tipp, mit anderen Duftstoffen wie Mottenkugeln oder WC-Steinen dagegen "anzustinken", um das Tier zu vertreiben, kann die Situation nur verschlimmern. In den Autowerkstätten erhält man meist weitere Tipps."

In der Regel deckt die Teilkasko übrigens einen Marderschaden ab, in der Basisversion jedoch häufig nur die beschädigten Teile. Doch kann es durch Marderverbiss zu Folgeschäden kommen, beispielsweise zu Motorüberhitzungen durch beschädigte Kühlmittelschläuche, oder lahmgelegte Katalysatoren durch schadhafte Zündkabel. Und kritisch kann es sogar werden, wenn angenagte Benzinschläuche ihren wertvollen Saft auf die heißen Motor- und Auspuffteile spritzen. Daher wird geraten, stets vor Fahrtbeginn sicher zu gehen, dass es unter dem Fahrzeug keine kleinen Pfützen gibt, die aus einem perforierten Schlauch resultieren. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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