Magna setzt mit Getrag auf weiteres Wachstum

Übernahme des Getriebeherstellers abgeschlossen

Magna setzt mit Getrag auf weiteres Wachstum
Magna hat den Getriebehersteller Getrag übernommen. © dpa

Magna hat die Übernahme des Getriebeherstellers Getrag abgeschlossen. Der Zulieferer verspricht sich dadurch weiteres Wachstum – auch in China.

Der Zulieferer Magna hat die Übernahme des Getriebehersteller Getrag nach der kartellrechtlichen Zustimmung der Behörden abgeschlossen. Durch den Kauf von Getrag würden sich für Magna neue Wachstumschancen ergeben, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Die Ausdehnung unserer Tätigkeit auf umfassende Antriebsstranglösungen ist eine unserer strategischen Hauptausrichtungen", betonte Magna-Powertrain-Chef Jake Hirsch.

Verbesserte Effizienz und weniger CO2

Wie der Vorstandsvorsitzende von Magna, Don Walker, sagte, setze man mit der Getrag-Übernahme seinen Kurs fort, den Herstellern in allen wichtigen Bereichen Produkte anbieten zu können. "Mit dem Abschluss dieses Erwerbs werden wir weiterhin unsere Konzentration auf eine hochentwickelte Palette strategischer Produktlinien für die Automobilbranche unter Beweis stellen", so Walker.

Positiv wertete auch Gerag-Chef Mihir Kotecha das Zusammengehen mit Magna. "Mit der Zugehörigkeit zu Magna ist Getrag sehr gut aufgestellt, noch stärker zu werden", so Kotecha. Wie der Getrag-Chef hinzufügte, gehe er davon aus, dass beide Unternehmen nun gemeinsam in der Lage sind, sich auf dem Markt bietende Chancen im Bereich des Antriebsstranges noch besser zu nutzen. Dazu gehöre beispielsweise Lösungen für mehr Effizienz und geringere CO2-Emissionen anzubieten. Die Autohersteller stehen vor der Herausforderung, bis zum Jahr 2021 einen CO2-Grenzwert von 95 g/km erreichen zu müssen. Ein Entwurf der EU sieht für das Jahr 2025 sogar einen Wert von nur noch 78 g/km vor.

Weltweit beschäftigt Getrag 14.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen gehört zu den führenden Herstellern von Doppelkupplungsgetrieben. Ein Geschäftsfeld, vom dem sich Magna hohe Wachstumschancen verspricht.

Kaufpreis von 1,75 Milliarden Euro

Magna hatte im Juli des vergangenen Jahres Getrag für einen Kaufpreis von 1,75 Milliarden Euro übernommen. Im Kaufpreis war auch eine Schuldenübernahme von 700 Millionen Euro für den 80 Jahre alten Familienbetrieb aus Untergruppenbach aus Baden-Württemberg enthalten. Getrag stellte in 2014 insgesamt 3,9 Millionen Getriebe her und verfügt über Gemeinschaftsunternehmen mit Ford sowie den chinesischen Autobauer Jiangling und Dongfeng. Zudem gehören auch Daimler, BMW, Renault, Volvo und Great Wall zu den Kunden.

Besonders die Verbindungen von Getrag nach China dürften für Magna bei der Kaufentscheidung eine nicht unwichtige Rolle gespielt haben. China als der weltweit größte Automobilmarkt gehört zugleich zu dem am schnellsten wachsenden Markt für Doppelkupplungsgetriebe. (AG/FM)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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