Autonom unterwegs im Cadillac ATS

Mit Frontkamera von Magna

Autonom unterwegs im Cadillac ATS
Autonomes Fahren im Cadillac ATS mit Frontkamera von Magna. © AG/Mertens

Magna zeigt auf der CES in Las Vegas nicht nur eine Sicherheits-Lösung gegen Hacker-Angriffe, sondern auch autonomes Fahren. Eine Mitfahrt im Cadillac ATS, in dem Technik des Zulieferers verbaut ist.

Von Frank Mertens

Autonomes Fahren ist das Thema der Autobranche – und auch auf der Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas spielt es in dieser Woche eine wichtige Rolle.

Nachdem kurz vor dem Auftakt der Autobauer GM zusammen mit dem Start-Up Lyft, einem Konkurrenten des in Deutschland umstrittenen Fahrdienstanbieters Uber, bekannt gegeben haben, an Roboter-Taxis zu arbeiten, zeigen auch andere Hersteller und Zulieferer wie Delphi, ZF oder Magna, wie sie sich Techniken für selbstfahrende Autos vorstellen können.

Mitfahrt im Cadillac ATS

Der Zulieferer Magna beispielsweise bot in Las Vegas Mitfahrten in einem autonom fahrenden Cadillac ATS an. „Automated Driving“ steht auf dem Cadillac, der sich äußerlich nicht von einem Serienauto unterscheidet. Nur im Kofferraum gibt es eine kleine Rechnereinheit und im Innenraum einen Notknopf, um das Fahrzeug im Fall der Fälle zum Stillstand zu bringen. Doch dieser Notschalter ist eher den gesetzlichen Anforderungen in Nevada geschuldet, als dass Magna der verbauten Technik nicht vertraut. Magna liefert für das Serienmodell des Cadillac ATS die Frontkamera.

Der Cadillac wird von einer Monokamera auf dem richtigen Weg gebracht, die sich im Spiegel hinter der Windschutzscheibe befindet. Ansonsten verfügt der von Christopher L. Van Dan Elzen, bei Magna Direktor für Fahrasssistenzsysteme, gefahrene Cadillac nur noch über Sensoren für den Surround View. Der von uns gefahrene Cadillac ermöglicht dank der Vielzahl von Fahrassistenzsystemen wie einem Staupiloten, Spurchwechselassistenten, Fußgänger- und Geschwindigkeitserkennung auch eine Notbremsfunktion und eine adaptive Geschwindigkeitskontrolle.

Entspanntes Reisen

Im Zusammenspiel dieser Techniken kann man auf dem Highway auch die Hände vom Lenkrad nehmen, wie Van Dan Elzen zeigt. Die Technik funktioniert souverän, sowohl andere Verkehrsteilnehmer wie Autos oder Fußgänger werden von der Frontkamera erkannt. Das kann man sehr gut im Mitteldisplay erkennen, wo das System die erkannten Objekte mit dem gemessenen Abstand anzeigt und seinen Fahrstil entsprechend darauf ausrichtet. Doch auch diese im Auto verbauten Systeme haben mit Widrigkeiten zu kämpfen. Sie sind auf gute Straßenmarkierungen angewiesen, damit das Auto auch in der Spur gehalten wird.

Die erkannten Objekte werden im Display angezeigt AG/Mertens

Dort, wo die Fahrbahnmarkierung fehlt, scherte das Auto aus und erforderte den Eingriff des Magna-Ingenieurs. Ebenso bereitet derzeit auch noch schlechtes Wetter wie Starkregen oder Neben den Systemen Probleme. Aber das ist alles eine Frage der Zeit. Denn vollautonomes Fahrer wird es frühestens im Jahr 2025 geben.

Van Dan Elzen geht davon aus, dass es in den Großstädten aber schon früher autonomes Fahren geben wird, beispielsweise in Taxen. Er rechnet damit, dass es so etwas bereits in 2020 geben kann. Bis dahin bleibt Magna und den anderen Autobauern und Zulieferern also noch Zeit, die Systeme dahin zu bringen, dass sie auch mit den heutigen Widrigkeiten besser zurecht kommen. Doch die Technik ist das eine, die Gesetzgebung das andere. In Deutschland beispielsweise ist das Wiener Abkommen für den Straßenverkehr immer noch nicht in die nationale Gesetzgebung übernommen worden. Dabei liegt die Modifikation fast zwei Jahre zurück. Der Gesetzgeber ist hier gefragt, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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