Lohscheller verlässt VinFast nach nur vier Monaten

Lohscheller verlässt VinFast nach nur vier Monaten
Michael Lohscheller war u.a. Chef von Opel und VinFast. © dpa

Es war nur ein kurzes Gastspiel: Der ehemalige Opel-Chef Michael Lohscheller hat die Autosparte des vietnamesischen Mischkonzerns Vingroup nach nur vier Monaten im Amt wieder verlassen.

Der 53 Jahre alte Manager werde „aus persönlichen Gründen nach Europa zurückkehren“, teilte der Mischkonzern Vingroup am Montag in Hanoi mit. Auf seinem Linkedin-Profil nannte Lohscheller ebenfalls „persönliche Gründe für sein Ausscheiden und sprach von einer Ehre, für das Unternehmen und seine Menschen gearbeitet zu haben.

Wie Lohscheller schrieb, sei VinFast nach seinem Debüt auf der Auto Show in Los Angeles auf dem Weg zu einem global aktiven Elektromarke. Er sei sich sicher, das VinFast in Nord-Amerika, Europa und Asien erfolgreich sein werde.

Nachfolgerin steht bereits fest

An die Spitze der von Lohscheller seit September geleiteten Autosparte Vinfast tritt die 47 Jahre alte Finanzexpertin Le Thi Thu Thuy, die ihre Funktion als stellvertretende Vorstandschefin des Gesamtkonzerns weiterhin ausfüllt.

Die erste vietnamesische Automarke verfolgt auf dem Weltmarkt ehrgeizige Ziele mit Elektro-Fahrzeugen und hat in Hai Phong eine hochautomatisierte Produktion aufgebaut. Im kommenden Jahr sollen die ersten Modelle auf den europäischen und nordamerikanischen Markt kommen. Größter Anteilseigner an der Vingroup ist der Milliardär Pham Nhat Vuong.

Aus der Umgebung Lohschellers hieß es, dass der Kontakt zur Familie unter den Pandemiebedingungen gelitten habe. Lohscheller wolle nun Angebote aus Europa sondieren. Seit 2017 hatte der Manager den Autobauer Opel im neuen Mutterkonzern PSA saniert, der wiederum zu Jahresbeginn 2021 mit Fiat Chrysler im neuen Stellantis-Konzern aufging. An die Stelle Lohschellers bei Opel ist der frühere Renault-Manager Uwe Hochgeschurtz getreten.

Hochgeschurtz leitet die Geschäfte des Rüsselheimer Autobauers seit dem 1. September. Als eine seiner Hauptaufgaben sieht Hochgeschurtz die Transformation von Opel hin zu einer rein elektrischen Marke. Ab 2028 will die Stellantis-Tochter in Europa nur noch E-Autos absetzen. (mit dpa)

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