Lamborghini fährt ins SUV-Segment

Urus dritte Baureihe der Italiener

Lamborghini fährt ins SUV-Segment
Auf den Urus gehen weit mehr als die Hälfte der Lamborghini-Einheiten © Lamborghini

Lamborghini schickt den Urus in das Rennen der sehr trendigen Premium-SUV. Die dritte Baureihe des italienischen Sportwagenherstellers führt dabei die dynamischen Attitüden des Aventador und Huracan imposant fort.

Lamborghini hat mit dem Urus seine dritte Modellreihe neben Aventador und Huracán vorgestellt. Die Auslieferung des extrem sportlichen SUVs an die Kunden soll im Frühjahr 2018 starten. Diese müssen zuvor mindestens 171.429 Euro für den geländetauglichen Sportler hingeblättert haben.

„Der Lamborghini Urus ist ein visionärer Ansatz, bei dem die Lamborghini-DNA im vielseitigsten Fahrzeugkonzept, dem SUV, zum Tragen kommt. Der Urus hebt den SUV auf eine bisher unbekannte Ebene, die des Super SUV. Es handelt sich um einen waschechten Lamborghini in Bezug auf Design, Leistung, Fahrdynamik und Emotionen und ist gleichzeitig alltagstauglich in jeder Situation“, sagte Lamborghini-Chef Stefano Domenicali bei der Präsentation, die durch eine technische Panne gestört wurde.

Urus mit den Daten eines Sportwagens

So konnte die eigens für den Urus komponierte italienische Oper nicht bis zum Ende gespielt werden, sodass Domenicali schnell wieder zum Mikrofon griff. „Der Urus passt als Hochleistungsfahrzeug perfekt in die Lamborghini Familie. Er ist das Ergebnis intensiver Entwicklung und hoher technischer Kompetenz, um eine neue Fahrzeugklasse zu schaffen: ein Super SUV, das neue Möglichkeiten eröffnet, für unsere Marke und für unsere Kunden.“

Die flache coupéhafte Linie des knapp 1,64 Meter hohen Urus, der sich die Plattform mit dem Bentley Bentayga teilt, und seine stark geneigte Frontscheibe sollen zusammen mit den riesigen Lufteinlässen an der Front für einen sportlichen Auftritt sorgen. Sowohl die Leistung als auch die Fahrdaten des 5,11 Meter langen Fünfsitzers liegen auf dem Niveau eines Supersportwagens.

Lamborghini Urus im Club der 300er

Der Urus schafft 305 km/h. Foto: Lamborghini
Der Urus gibt auch im Caracciola-Karussel eine gute Figur ab. Foto: Lamborghini

Der V8-Biturbo-Motor mit vier Litern Hubraum leistet 478 kW/650 PS und stellt 850 Newtonmeter auf einem Drehzahlband von 2250 bis 4500 Touren zur Verfügung, teilt der Hersteller mit. Die via Achtgang-Automatik permanent auf alle vier Räder übertragene Kraft kann das unter 2,2 Tonnen schwere Gefährt in bestenfalls 3,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 bringen. Die 200er Marke knackt es nach 12,8 Sekunden. Für den Normverbrauch nennt der Hersteller 12,7 Liter (290 g/km CO2).

Der Urus wird bis zu 305 km/h schnell – laut Eigenaussage das schnellste verfügbare SUV. Für Verzögerung sorgt eine Bremsanlage mit Karbon-Keramikscheiben. Diese tragen dazu bei, dass der Wagen nach 33,7 Metern aus Tempo 100 wieder zum Stillstand kommen soll. Der Urus verfügt weiter über ein Fahrwerk mit adaptiver Luftfederung und Wankstabilisierung und eine Hinterradlenkung. Dazu gesellen sich verschiedene Fahrmodi. Die Bodenfreiheit ist von 158 bis 248 Millimeter einstellbar.

Lambos erstes SUV von 1986 bis 1992

Im Innenraum betont der Hersteller die niedrige Sitzposition der Insassen und nennt bei der Materialauswahl Leder, Alcantara, Holz, Karbonfaser und Aluminium. Zahlreiche Infotainment- und Assistenzsysteme sind an Bord. Der Kofferraum ist bei umgeklappter Rückbank maximal 1596 Liter groß. Minimal stehen 616 Liter zur Verfügung.

Ein Stier ziert nicht nur das Logo der Marke, sondern ist hier wieder wie gewohnt Namenspate für das Modell. So ist auch der Urus ein Stier. Ebenfalls als Auerochse bekannt, sei er ein wilder Vorfahre der Hausrinder, erklärt der Hersteller. Der Urus ist allerdings nicht das erste SUV des zum VW-Konzern gehörenden Sportwagenherstellers. Bereits zwischen 1986 und 1992 baute Lamborghini den Geländewagen LM002, so der italienische Hersteller. Damals gab es aber den Begriff SUV noch nicht. (AG/dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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