Startup bietet Nachrüstkit zum automatisierten Fahren

Auslieferung des Systems gegen Ende 2018

Startup bietet Nachrüstkit zum automatisierten Fahren
Ein VW Golf avancierte zum Versuchsfahrzeug des Startups. © 2b Ahead

Das Startup Kopernikus Automotive rüstet Fahrzeuge zum automatisierten Fahren nach. Für das Nachrüstkit sind zwei Assistenzsysteme notwendig.

Kopernikus Automotive macht das automatisierte Fahren salonfähig. Mit einem Nachrüstkit können herstellerunabhängige Fahrzeuge auf Autobahnen und Bundesstraßen selbstständig unterwegs sein. Auf dem 17. 2b Ahead-Zukunftkongress stellte das Startup aus Berlin ihr System in einem umgerüsteten VW Golf vor.

„Die nachgerüsteten Systeme werden in einer Art trainiert, dass sie defensiv und umsichtig fahren werden. Die erste Fahrt in einem autonomen Fahrzeug wird schon nach wenigen Kilometern initialer Neugier derart entspannt verlaufen, dass man sich überlegen wird, wie man die Zeit anderweitig nutzen kann.“, sagte Tim von Törne, Gründer und COO bei Korpernikus Automotive UG.

Nachrüstkit für rund 3000 Euro

Das Nachrüstkit besteht aus einer Computereinheit sowie Sensoren und einer Mobilfunkeinheit. Die Fahrzeuge selbst müssen einen Einparkassistent und einen Abstandstempomaten an Bord haben. Sieben kleine Kameras werden durch das Startup hinzugefügt, um das Fahrzeug selbstständig auf die Straße zu schicken.

Rund 3000 Euro kostet das System. „Wir sind so etwas wie ein autonomer Tuner. Diese Kategorie gibt es allerdings noch gar nicht. Wir haben Sie erfunden“, sagt Stefan Jenzowsky, Mitgründer von Kopernikus Automotive.

Startup liefert Kit Ende 2018 aus

Das System funktioniert auch in Tunneln und muss nicht mit einem Server verbunden sein. Kopernikus Automotive will das Kit gegen Ende des Jahres ausliefern. „Deutschland wird dabei wohl nicht der erste Markt sein“, sagt Chris Zorn von Kopernikus Automotive auf Anfrage der Autogazette. Zum einen gäbe es noch rechtliche und versicherungstechnische Hürden. Zum anderen bereitet das in Deutschland fehlende Tempolimit dem System noch technische Schwierigkeiten. Zorn geht davon aus, dass das System zunächst in einigen Bundesstaaten der USA angeboten werde.

Allerdings ist Törne optimistisch, dass sich diese Art des Vorwärtskommens früher oder später durchsetzen werde: „Menschliche Fahrer wird es immer geben, aber in zehn Jahren muss man definitiv kein Fahrer mehr sein, um mit dem Auto von A nach B zu fahren. Und auf manchen Strecken wird dann vielleicht bereits das menschliche Fahren verboten sein, da es als zu gefährlich angesehen wird.“

Vorheriger ArtikelVolkswagen und Ford planen Zusammenarbeit
Nächster ArtikelAudi und Hyundai kooperieren bei Brennstoffzellentechnik
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein
Bitte geben Sie Ihren Namen ein