Kia Sportage als Gebrauchter mit einigen Auffälligkeiten

Kia Sportage als Gebrauchter mit einigen Auffälligkeiten
Ein gebrauchter Kia Sportage sorgt beim TÜV für einige Auffälligkeiten. © Kia

Das von 2004 bis 2010 produzierte Kompakt-SUV Sportage war für Kia ein Achtungserfolg. Neben dem zum Marktstart gefälligen Styling konnte der Koreaner dank Einzelradaufhängung mit Pkw-artigem Fahrverhalten, gutem Platzangebot sowie günstigen Preisen überzeugen.

Der mittlerweile in die Jahre gekommene Koreaner ist auch jetzt als Gebrauchter eine interessante Budget-Alternative. In Hinblick auf die Langzeitqualitäten gibt es allerdings einigen Grund zur Kritik.

Der Kia Sportage gibt sich äußerlich zwar klar als Offroader zu erkennen, doch verzichtet er dabei weitgehend auf die sonst üblichen Macho-Allüren. Im Innenraum überzeugt der 4,35 Meter lange Kia mit großem Raumangebot bei innenstadttauglichen Außenabmessungen. Dank einer geteilt umklappbaren Rückbank und einer aufklappbaren Heckscheibe bietet er zudem praktische Lösungen für den Alltag. Ästheten könnten den Innenraum als zu karg und plastikmäßig finden, dafür stellt die Bedienbarkeit den Fahrer vor keine Rätsel. Auf langen Strecken stören die Vordersitze mit kurzer Beinauflage und mäßigem Seitenhalt.

Kia Sportage mit Allrad- und Frontantrieb

Der Sportage war eines der ersten Kompakt-SUV, das sowohl mit Allrad- als auch mit Frontantrieb angeboten wurde. Wer möglichst spritsparend fahren will, sollte zur 2WD-Version greifen. Die etwas durstigere Allradversion, bei der sich die Hinterachse bei Bedarf automatisch zuschaltet, empfiehlt sich in schneereichen Regionen oder für Fahrer, die auch mal abseits befestigter Straßen unterwegs sein wollen. Per Knopfdruck kann die gleichmäßige Kraftverteilung auch dauerhaft aktiviert werden, was allerdings nur im Gelände sinnvoll ist. Auf dem Gebrauchtmarkt verfügen gut die Hälfte aller angebotenen Sportage über das Allradsystem.

Unter den drei angebotenen Motoren ist der wahlweise 113 PS, 140 PS oder 150 PS starke 2,0-Liter-Diesel die beste Wahl. Schon die schwächste Variante bietet ausreichend Durchzug und läuft zudem ausgesprochen ruhig. Die beiden Benziner – ein 2,0-Liter-Vierzylinder mit 141 PS und ein 2,7-Liter-Sechszylinder mit 175 PS – sind ziemlich durstig und eignen sich nur für Wenigfahrer. Attraktiver werden sie in den auf Autogasbetrieb umgerüsteten Versionen, die auf dem Gebrauchtmarkt in allerdings recht überschaubarer Zahl angeboten werden.

Mit ordentlicher Ausstattung

Bereits die Basismodelle mit Frontantrieb sind ordentlich ausgestattet. Zum Serienumfang gehören 16-Zoll-Leichtmetallräder, sechs Airbags, ESP und Dachreling. Bei den Allradern sind zusätzlich Bordcomputer und beheizbare Außenspiegel an Bord. Zu den wenigen Optionen zählten neben Metalliclack Klimaanlage, Klimaautomatik und Lederpolster.

Qualität: Dass günstig nicht immer gut ist, zeigt sich beim Kia Sportage Typ JE in Hinblick auf seine Langzeitqualitäten. Bei den Hauptuntersuchungen attestiert ihm der TÜV deutlich mehr Mängel als dem Klassendurchschnitt. Größere Schwachstellen offenbaren sich bei Achsaufhängungen, Lenkung und Bremsen. Hier können Reparaturen schnell teuer werden. Bei einer Probefahrt sollte man auf ungewöhnliche Geräusche achten und auch das Fahrzeug von unten inspizieren. Lecks an den Benzinleitungen, Ölverluste am Motor, Rost an Auspuffanlage und Karosserie sind weitere typische Problemzonen der Baureihe.

Fazit: Der Sportage Typ JE war schon neu recht günstig und ist es als Gebrauchter ebenfalls. Käufer sollten jedoch Vorsicht walten lassen, vor allem die Achsprobleme können zur Kostenfalle werden. Also genau hinschauen und sich eventuelle Reparaturrechnungen vom Vorbesitzer zeigen lassen. Die Preise starten aktuell bei rund 2500 Euro. (SP-X)

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