Konkurrenz für Passat und Co.

Angriff in der Mittelklasse

Konkurrenz für Passat und Co.
Der Kia Optima wurde von Peter Schreyer entworfen. © Kia

In der Mittelklasse gibt es ab 2012 ernstzunehmende Konkurrenz für den VW Passat und Co. Einer der Angreifer ist der Kia Optima. Daneben rollen aber noch weitere Fahrzeuge vor – zu ihnen gehört auch der Chevrolet Malibu.

Im kommenden Jahr wollen sich die Importeure endlich in der Mittelklasse festsetzen. Den hoffnungsvollen Ausländern setzen die Deutschen vor allem neue Varianten ihrer Erfolgsmodelle entgegen.

Konkurrenz für Passat und Co. kommt vor allem aus Korea. Mit schnittigerem Design, mehr Platz und günstigeren Preisen
will der Kia Optima dem Bestseller
aus Wolfsburg direkt zum Jahresanfang das Leben schwer machen. Allerdings leidet die Limousine schon vor Marktstart an ihrem Erfolg: Da sie in den USA und Asien schwer nachgefragt ist, stehen die Werke an der Belastungsgrenze. Deutsche Kunden müssen daher eine eingeschränkte Auswahl akzeptieren. Den Optima gibt es zunächst nur mit einem 100 kW/136 PS starken Diesel und als Stufenheckmodell für 24.490 Euro – weitere Motoren und ein Kombi werden später nachgereicht.

Die starke Nachfrage ist auch der Grund für die Verzögerung beim Marktstart des Schwestermodells Hyundai i40. Die Stufenhecklimousine sollte eigentlich bereits beim Händler stehen, kommt nun aber erst im Januar.

Chevrolet Malibu kommt im Sommer

Neben den Koreanern zählt auch Chevrolet zu den aufstrebenden Marken der vergangenen Monate. Einen weiteren Schub soll ab Sommer das Mittelklassemodell Malibu geben. Die Baureihe gehört in den USA bereits seit Jahren zu den Marktführern, in Deutschland wird sie erstmals angeboten und soll den wenig erfolgreichen Epica ersetzen. Technisch basiert der muskulös gestaltete Malibu auf dem Opel Insignia, wird mit rund 24.000 Euro für 124 kW/169 PS aber um einiges billiger sein.

Der Chevrolet Malibu Chevrolet

Mazda will im Dienstwagensegment künftig nicht nur mit fairen Preisen, sondern auch mit Dynamik punkten. Einen ersten Ausblick auf den für das Jahresende erwarteten neuen Mazda6 gab auf der Tokyo Motor Show bereits die Studie Takeri, mit ihrem aggressiven Kühlergrill und coupéhaftem Profil. Beim Antrieb gibt es neue Motoren und Getriebe mit der speziellen Skyactiv-Spritspartechnik der Japaner. Die Benziner sollen so ohne Elektrifizierung und Downsizing deutlich weniger verbrauchen als bisher.

BMW 3er kommt als Kombi

Doch auch bei den Deutschen tut sich was. BMW ergänzt zum Herbst die bereits vorgestellte 3er Limousine um einen Kombi. Wie gewohnt wird auch der Touring der sechsten Generation kein Lademeister, sondern eher ein Lifestyle-Laster mit schicker Linie, aber eher durchschnittlichem Platzangebot. Dafür gibt es die sparsamen Vierzylinder aus dem Viertürer ebenso wie eine Flut neuer elektronischer Helfer. In Sachen Fahrdynamik soll der Kombi ebenfalls wieder zur Spitze seiner Klasse zählen.

Trotz der neuen Konkurrenz wird der VW Passat wohl seinen Bestseller-Status halten. Neben dem Lifting für den CC, die coupéhafte Edelvariante der Mittelklasselimousine, soll dabei im Frühjahr auch eine rustikalere Ausführung des Kombis Variant helfen. Der Passat Alltrack will mit bulligeren Stoßfängern, ausgestellten Radhäuser und verbreiterten Schwellern Kunden ansprechen, die Offroad-Design schätzen, aber nicht direkt ein SUV oder einen Geländewagen kaufen wollen. Je nach Motorvariante gehört Allradantrieb zur Serienausstattung. Die Preise starten bei 33.450 Euro. (SP-X)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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