Kia betritt das grüne Zeitalter

Start mit dem Niro

Kia betritt das grüne Zeitalter
Der Kia Niro startet am 24. September © AG/Flehmer

Mit dem Marktstart des Niro am 24. September feiert Kia Premiere mit einem Hybridantrieb. Dabei steht die Kraft der zwei Herzen für den Deutschland-Ableger nicht unbedingt im Vordergrund.

Von Thomas Flehmer

Kia feiert Premiere im Hybrid-Segment. Ab dem 24. September steht der völlig neu entwickelte Niro in den Schaufenstern der Kia-Händler in Deutschland. „Wir als Kia Deutschland treten nun ins grüne Zeitalter ein“, sagte Steffen Cost, Geschäftsführer von Kia Deutschland, bei der Vorstellung des Niro in Barcelona.

Die Hyundai-Tochter fährt dabei aber einen komplett anderen Ansatz als das technisch identische Schwestermodell Hyundai Ioniq. Während die Limousine Ioniq den Spargedanken schon in der dem Hybridvater Toyota Prius ähnlich aussehenden Karosserie mit sich trägt, hat Kia Verbrennungs- und Elektromotor in einen Crossover gepackt.

Kia Niro mit cW-Wert über 0,29

Deutlich wird dieses durch die unterschiedlichen Maßnahmen bei der Aerodynamik. Der Ioniq wurde extra für einen guten Widerstandswert geschnitten und kommt auf den glänzenden cW-Wert von 0,24. Beim Niro macht allein die Crossover-Form etwaige einsparende Ambitionen zunichte. Der cW-Wert von 0,29 ist trotzdem ein guter Segment-Wert, der aber nachrangig behandelt wird.

Hinzu kommt, dass Kia den Niro mit zwei unterschiedlichen Fahrwerken anbieten wird. Die Basisvariante fährt auf 16 Zoll Leichtmetallfelgen vor, die etwas sportlichere Version verfügt über 18 Zöller sowie härtere Federn, die eine gewissen Sportlichkeit beim Crossover erwecken sollen.

Crossover vor Hybrid

„Wir wollen nicht auf die Hybridschiene, Technik-Freaks sind nicht unsere Zielgruppe“, so Cost weiter. Laut dem Geschäftsführer sollen die potenziellen Kunden sich zunächst für den Crossover entscheiden, um dann zu erfahren, dass sie mit dem Hybriden auch sparsamer unterwegs sein können.

Allerdings stehe und falle dieses Vorhaben auch jeweils mit dem jeweiligen Verkäufer der rund 375 Stützpunkte von Kia in Deutschland. „Der Verkäufer muss hinter der Idee und dem Auto stehen. Ansonsten wird es schwer mit einem Verkauf des Niro“, sagt Kia-Produktmanager Steffen Michulski.

Kia Niro ohne Jesuslatschen-Charme

Rund 2000 Einheiten sollen im ersten vollen Verkaufsjahr neue Eigentümer finden. Damit rechnet Kia für den mindestens 24.990 Euro teuren Niro mit einer doppelten Verkaufszahl als Hyundai, die für 2017 1000 Verkäufe vorsehen, zudem noch 500 Einheiten der reinen Elektrovariante, die im Niro nicht angeboten wird, da Kia bereits mit Soul EV im Elektrosegment vertreten ist.

Die Form des Crossovers sowie der Verzicht auf die Priorisierung des Hybridantriebs soll laut Cost „eine breite Käuferschicht“ in die Showrooms führen, „die sich für einen Crossover interessieren.“ Angesichts des derzeitigen Trends zu Crossover- und SUV-Modellen ein nicht zu unterschätzender Vorteil. „Der Niro ist kein Auto mit Jesuslatschen-Charme, sondern ein trendiger Crossover.“

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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