Kia Carnival: Lange Mängelliste

Zu geringe Nachfrage

Kia Carnival: Lange Mängelliste
Ein Kia Carnival der letzten Auflage © Kia

Der Kia Carnival wird seit dem letzten Jahr nicht mehr hergestellt. Doch auch in den Produktionsjahren versprach der Van seinen Besitzern nicht unbedingt Feierlaune.

Grund zum Feiern gab dieses Auto dem Hersteller Kia trotz seines Namens nie: Der Carnival wurde wegen «zu geringer Nachfrage» 2010 in Deutschland eingestellt. Zuvor hatte der koreanische Siebensitzer mit dem großen Innenraum für schlechte Schlagzeilen gesorgt. Bei der Hauptuntersuchung fiel der Carnival oft mit Mängeln auf. Und das Urteil des ADAC ist niederschmetternd: «Die Zuverlässigkeit bei allen Modelljahren ist eher mangelhaft.»

Erste Modelle des Kia Carnival mit zahlreichen Problemen

Vor allem die Fahrzeuge bis Baujahr 2001 tauchen mit zahlreichen Problemen in der ADAC-Pannenstatistik auf. Hier ein Auszug aus der langen Mängelliste: Es rissen Zahnriemen, Zylinderkopfdichtungen gaben ihren Geist auf, es gab defekte Getriebe und havarierte Motoren. Bei Dieselmodellen machten auch noch Kraftstoffleitungen und Tankanzeigen Probleme. Immerhin musste Kia nie eine Rückrufaktion starten.

Die Markteinführung der Großraumlimousine im Stil eines VW Sharan ging Ende 1999 über die Bühne. Die Sicherheitsausstattung war mit nur zwei Airbags und einfachem ABS eher spärlich. Mit der laut Kia besser auf den europäischen Geschmack abgestimmten zweiten Generation waren ab Sommer 2006 dann sechs Airbags, ESP und aktive Kopfstützen vorne Serie. In der Länge schrumpfte der koreanische Siebensitzer um zwölf Zentimeter auf 4,81 Meter - gleichzeitig wuchs der Innenraum. Das Gepäckabteil konnte auf 3050 Liter wachsen, wenn die beiden hinteren Sitzreihen ausgebaut wurden.

Neue Motoren für die zweite Generation des Kia Carnival

Mit der zweiten Modellauflage gab es auch neue Motoren. Anstelle eines 2,5 Liter großen Benziners wurde ein V6 mit 2,7 Litern Hubraum angeboten, der um 29 kW/39 PS auf 139 kW/189 PS erstarkte. Der 2,9 Liter große Diesel wurde überarbeitet und von 106 kW/144 PS auf 136 kW/185 PS gebracht. 2010 war zuletzt der V6 auch als LPG-Version im Angebot. Ganz am Anfang gab es noch einen 121 kW/165 PS starken Benziner.

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt kostet ein Diesel von 2009 rund 12.550 Euro, dafür sollte laut der Schwacke-Liste ein Carnival 2.9 CRDi LX zu bekommen sein. Ein Carnival 2.7 V6 Automatik EX von 2006 steht mit 10.600 Euro in der Preissammlung, ein Carnival CRDi Executive aus dem Baujahr 2002 mit 5350 Euro.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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