Ende für Kawasaki W800

Retro-Bike fehlt ABS

Ende für Kawasaki W800
Der Kawasaki W800 fehlen technische Voraussetzung für das Überleben © Kawasaki

Die Kawasaki W800 fährt der Rente entgegen. Aufgrund fehlender technischer Raffinessen dürfen ab 2017 nur noch die Restbestände des Retrobikes verkauft werden.

Sie war ihrer Zeit um viele Jahre voraus, doch gerade jetzt, wo Retro-Bikes besonders hoch im Kurs stehen, muss die Kawasaki W800 vom Markt genommen werden. Ab 2017 dürfen Motorräder in der EU nur noch mit ABS in Verkehr gebracht werden, und über ein solches System verfügt die mit einer Trommelbremse im Hinterrad ausgerüstete Kawa nicht.

Damit verschwindet ein technisch besonders auffälliges Motorrad vom Markt: Der Nockenwellenantrieb erfolgt bei der W800 nämlich durch eine konstruktive anspruchsvolle Königswelle.

Kawasaki W800 erfüllt nur Euro 3

Erstmals zu haben war die an englische Motorräder der 1960er Jahre erinnernde Japanerin in der Saison 1999, damals noch als W650 lanciert. Ihr luftgekühlter Zweizylinder-Viertaktmotor brachte es auf immerhin 50 PS. Die W650 wurde bis Ende 2006 angeboten, 2011 folgte ihr die etwas hubraumstärkere und mit Benzineinspritzung ausgerüstete W800 mit einer Leistung von 35 kW/48 PS.

Da das gegenwärtige Modell nach der Emissionsnorm Euro 3 homologiert ist, darf es 2017 nur noch in Restbeständen in den Handel kommen; eine Umrüstung auf Euro 4 erschien Kawasaki angesichts der insgesamt doch überschaubaren Stückzahlen zu aufwändig. Momentan steht die 217 Kilogramm leichte Maschine mit 8590 Euro in der Kawasaki-Preisliste; vermutlich dürften die Händler aber verhandlungsbereit sein. Wer also einen Retro-Klassiker für überschaubares Geld sucht, hat hier eine gute Gelegenheit. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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