Kauf oder Leasing: Das sind die Vor- und Nachteile

Kauf oder Leasing: Das sind die Vor- und Nachteile
Neuwagenkauf im Autohaus. © dpa

Kaufen oder leasen? Wer sich einen Neuwagen zulegen will, stellt sich schnell die Frage, welche Variante die für in beste ist. ´

Entscheiden kann man sich hier immer zwischen der Möglichkeit der Finanzierung, des Barkaufes und des Leasings. Jede Variante hat jeweils ihre Vor- und Nachteile. Leasing ist zudem nicht gleich Leasing, denn es gibt auch in diesem Segment sehr viele unterschiedliche Leasing Angebote.

Stark vereinfacht gesagt ist das Autoleasing mit einer Fahrzeugmiete gleichzusetzen. Für einen bestimmten Zeitraum zahlt man also quasi die Nutzung des Autos. Eigentumsanteile an dem Auto erwirbt man in dieser Zeit allerdings nicht. Nach Ablauf der Leasing Zeit gibt man das Auto einfach wieder zurück und hat nun die Möglichkeit, ein neueres Modell zu leasen.

Leasing für Selbständige interessant

Vor allem für Selbstständige und Freiberufler ist das Leasing aus steuerlichen Aspekten besonders interessant: Sie haben die Möglichkeit, die Leasingraten als monatliche Betriebsausgaben absetzen. Da man sich für gewöhnlich lediglich über den Zeitraum von 2 – 4 Jahren an ein Fahrzeug bindet, bedeutet das eine gewisse Flexibilität. Entscheidet man sich für ein Neuwagenleasing, so fährt man immer einen Neuwagen mit moderner Technik. Zudem gibt es Verträge, bei denen bereits sowohl die Versicherung als auch der Service inclusive sind.

Der Nachteil liegt allerdings darin, dass man letztlich das Auto nur mietet und es am Ende der Laufzeit einfach an den Händler zurück geht und es einem eben nicht gehört.
Häufig sind die Leasingverträge so konzipiert, dass sie sich nach den Kilometern ausrichten, das bedeutet, hier wird eine Höchstgrenze festgelegt. Für den Fall, dass die voraussichtlichen Kilometer nicht realistisch eingeschätzt wurden, kann das sehr teuer werden, denn bei Schlusszahlung muss dann mit einer hohen Rechnung für die mehr gefahrenen Kilometer gerechnet werden. Es werden aber auch Minderkilometer vergütet.

Schäden können teuer werden

Der Leasingvertrag sieht immer vor, dass das Auto im ursprünglichen Zustand zurückgegeben werden muss. Falls es jedoch zu Kratzern oder Beulen gekommen sein sollte, kann das ebenfalls sehr teuer werden.

Außerdem sollte man wissen, dass man das Auto vor Ablauf der Leasingzeit nicht einfach zurückgeben, bzw. den Vertrag nicht kündigen kann. Kommt man also in die Verlegenheit, die Raten nicht mehr zahlen zu können, oder möchte man lieber ein anderes Auto fahren, muss jemand gefunden werden, der diesen Leasingvertrag übernimmt.

Ratenkredit bei einer Bank

Eine häufige Variante, um ein Auto zu finanzieren, ist der Autokredit bei einer Bank. Hier gilt das Auto als Sicherheit für die Bank. Diese Variante bietet die Möglichkeit, dass man beim Verkäufer als Barzahler auftreten kann. So lassen sich häufig größere Rabatte erzielen. Hinzu kommt, dass man beim Händler keine Anzahlung leisten muss und zudem lassen sich die Laufzeit und die Ratenhöhe individueller bestimmen, als das bei einer Herstellerfinanzierung der Fall ist. Außerdem ist der Zinssatz immer gleich, unabhängig davon, für welches Fahrzeug man sich entscheidet. Je nach Automodell können die Angebote einer Autobank deutlich variieren.

Hier muss man sich aber auch darüber im Klaren sein, dass die kreditgebende Bank über das Auto solange verfügt, bis der Kredit abbezahlt ist. Das Auto gilt als Sicherheitseigentum für die Bank. Anders als beim Leasing, lassen sich die Kreditraten nicht steuerlich absetzen.

Finanzierung beim Händler oder Hersteller

Ratenkredite lassen sich sowohl bei unabhängigen Banken beantragen, als auch bei vielen Herstellern. Häufig arbeiten Händler mit speziellen Banken zusammen, oder den Herstellern gehören eigene Banken. Hier ist es möglich, besondere Konditionen zu bekommen.

Eine Finanzierung bei einer Autobank hat den Vorteil, dass sowohl die Finanzierung als auch das Auto aus einer Hand kommen. Gerade wenn sich Händler von bestimmten Modellen schneller trennen wollen, hat das häufig zur Folge, dass man günstigere Zinssätze erhält.
Der Nachteil bei dieser Finanzierungsvariante liegt vor allem darin, dass man hier nicht, wie bei anderen Krediten, die Banken miteinander vergleichen kann. Falls man sich für ein günstiges Sondermodell entscheidet, sollte man stets daran denken, dass sich dieses später möglichweise nicht so gut wiederverkaufen lässt. Für gewöhnlich muss hier auch eine Anzahlung geleistet werden und die Verhandlungsposition ist oftmals nicht so günstig. Zudem lassen sich die anfallenden Kreditraten auch hier nicht steuerlich absetzen.

Barkauf eines Autos

Barzahler können hohe Rabatte herausschlagen. Foto: dpa

Die Variante des Barkaufs steht sicherlich nicht jedem zur Auswahl, denn es bedeutet, dass man hier über das entsprechend benötigte Kapital selber verfügt. Barzahler haben immer eine sehr gute Position, denn sie haben immer die Möglichkeit, einen guten Rabatt auszuhandeln. Schließlich entfällt hier das Risiko ausfallender Ratenzahlung komplett. Nicht selten lassen sich Rabatte von bis zu 10 Prozent und mehr realisieren. Außerdem ist man hier sofort Eigentümer des Fahrzeuges.

Gleichzeitig muss man sich aber auch darüber im Klaren sein, dass das investierte Kapital nun für andere Investitionsmöglichkeiten nicht mehr zur Verfügung steht und man auch den Wertverlust des Fahrzeuges einkalkulieren muss.

Nutzungsart entscheidet

Die Entscheidung, welche Art der Finanzierung die Richtige ist, hängt in erster Linie von den persönlichen und individuellen Vorstellungen ab. Einfacher formuliert: Es gibt unterschiedliche Nutzertypen, zu denen jeweils die unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten besser oder schlechter passen.

Geschäftliche Nutzung: Für diesen Nutzertyp ist das Leasen deutlich besser geeignet als der Fahrzeugkauf. Hier können die monatlichen Leasingraten als Betriebskosten abgesetzt werden. Vor allem aber bietet das Leasing hier eine optimale Möglichkeit, sehr hochwertige Auto mit bester Ausstattung zu niedrigen Raten zu nutzen. Für Vielfahrer ist das ein großer Pluspunkt in Sachen Komfort.

Nutzertyp, der das Auto über längeren Zeitraum fahren möchte: Bei diesem Nutzertyp bietet sich eher eine klassische Finanzierung, denn die Leasingverträge sind eher auf Kurzfristigkeit ausgerichtet. Für viele Nutzer ist auch vor dem Kauf schon klar, dass sie das Auto am Ende der Laufzeit behalten möchten.

Flexibilität bei Drei-Wege-Finanzierung

Nutzertyp, der sich Flexibilität wünscht: Manchmal weiß man einfach noch nicht genau, wie lange man ein Auto gern behalten möchte. Hier bietet sich dann die sogenannte 3-Wege-Finanzierung bzw. Ballonfinanzierung an. Abhängig von der geleisteten Anzahlung zahlt der Nutzer hier monatliche Raten. Nach Ablauf der Laufzeit kann man dann entscheiden, ob man das Auto, ähnlich wie beim Leasen, entweder behalten oder zurückgeben möchte. Entweder kann man hier eine Schlusszahlung leisten, oder man beginnt eine Anschlussfinanzierung.

Nutzertyp, der sich für Komfort entscheidet: Nicht nur die Anschaffung ist teuer, sondern auch die Instandhaltung eines Autos. Wer den Komfort liebt, kann sich für ein Leasing Angebot entscheiden, das wirklich alles beinhaltet. Hierbei handelt es sich um ein sogenanntes Rundum-Sorglos-Paket. Sie umfassen nicht nur die Leasingrate, sondern auch die Versicherungsraten, ebenso wie die Kosten für Wartung und Service.

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