Update für den Jeep Cherokee

Chrysler startet Rückruf

Update für den Jeep Cherokee
Chrysler beordert 1,4 Millionen Jeep Cherokee in die Werkstätten, © Jeep

In den USA müssen 1,4 Millionen Jeep Cherokee zum Update in die Werkstatt. Mit dem Tausch der Software soll eine Fernsteuerung verhindert werden.

Der Autohersteller Chrysler ruft in den USA 1,4 Millionen Wagen wegen einer Sicherheitslücke zurück, die zwei Hacker aufgedeckt hatten. Betroffen seien verschiedene Modelle der Marken Dodge, Ram und Jeep aus den Jahren 2013 bis 2015, teilte der italienisch-amerikanische Mutterkonzern Fiat Chrysler Automobiles (FCA) mit. Durch einen Tausch der Software solle verhindert werden, dass die Fahrzeuge aus der Ferne manipuliert werden können.

Rückruf statt USB-Stick

Genau das war Sicherheitsexperten in den USA mit einem Jeep gelungen. Die Hacker schafften es, über eine Sicherheitslücke in dem Unterhaltungssystem des Wagens, das mit dem Internet verbunden ist, bis zur Steuerung des Fahrzeugs vorzudringen. Sie konnten die Bremsen, Geschwindigkeit, Klimaanlage und Radio des Jeep Cherokee fernsteuern. Die beiden Fachleute Charlie Miller und Chris Valasek zeigten ihre Erkenntnisse einem eingeweihten Journalisten des US-Magazins «Wired» - indem sie den Jeep, indem er fuhr, auf der Autobahn abbremsten.

Ein Sprecher von Fiat Chrysler sagte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch, Jeeps auf dem europäischen Markt seien nicht betroffen. Das betroffene GSM-Mobilfunk-Modul zum Internetzugang sei hier nicht verbaut. «Der Zugang geschah über eine GSM-Schnittstelle im Fahrzeug, die es nur bei Autos auf dem amerikanischen Markt gibt.» Für Kunden in Europa gebe es deshalb keinen Grund zur Sorge. Der Fachseite Heise Online erklärte der Hersteller, das gelte das auch für die weiteren Marken des Konzerns. Zu Fiat Chrysler gehören unter anderem Alfa Romeo, Lancia und Ferrari.

Fiat Chrysler hatte Kunden zunächst angeboten, das Software-Update über einen USB-Stick von einem Techniker durchführen zu lassen. Durch den Rückruf erhält der Fall nun eine höhere Dringlichkeitsstufe. Der Autobauer sagte auch, man habe die unberechtigen Anfragen über die Internetverbindung blockiert. Eben dieses Vorgehen hatte Hacker Miller auf Twitter eingefordert. In der Mitteilung zum Rückruf betont der Autohersteller, dass er - abgesehen von dem Medienbericht - bislang keine Beschwerden, Unfälle, Verletzungen oder Garantieansprüche in diesem Zusammenhang kenne. (dpa)

Vorheriger ArtikelWirkungsvollere Dachhimmel-Airbags
Nächster ArtikelFahrdienstvermittler Uber droht Sammelklage
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden