IG Metall-Chef: Betriebsräte sind keine Vorstände

Zum Gehaltsverzicht geraten

IG Metall-Chef: Betriebsräte sind keine Vorstände
VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh. © dpa

Jörg Hoffmann hat Betriebsräte mit Blick auf ihr Gehalt zu einem Verzicht aufgerufen. Sie sollten nicht mehr verdienen als die von ihnen vertretene Belegschaft, so der IG Metallchef.. VW-Betriebsrat Osterloh kassiert beispielsweise 750.000 Euro.

IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hat einigen Top-Betriebsräten aus den eigenen Reihen zu einem Gehaltsverzicht geraten. "Betriebsräte sind keine Vorstände. Das gilt auch für ihr Entgelt", sagte der Gewerkschafter dem "Handelsblatt" (Freitag). Seiner Meinung nach sollten die Gehälter im Rahmen dessen liegen, was die von den Betriebsräten vertretenen Beschäftigten verdienen, also unterhalb der Ebene der leitenden Angestellten.

Kein Kommentar zu Osterloh

Einige wenige Betriebsräte lägen bislang mit ihren Gehältern über dieser Grenze, was Hofmann kritisch betrachtet. "Nicht alles, was rechtmäßig ist, muss auch angemessen sein", sagte er der Zeitung. Den Fall des VW-Betriebsratschefs Bernd Osterloh mit 750 000 Euro Jahresgehalt wollte er wegen des laufenden Verfahrens nicht weiter kommentieren. Allerdings habe ein Rechtsgutachten die Rechtmäßigkeit der Bezüge belegt. Das Gros der 6000 freigestellten Betriebsräte in der Metall- und Elektrobranche müsse darum kämpfen, "dass ihre Tätigkeit für sie nicht das Ende der Gehaltsentwicklung bedeutet."

Der Gewerkschafter verlangte erneut schärfere Regeln für Manager-Gehälter. Auswüchse bei den Boni müssten gestoppt werden und die Zulagen im Fall von wirtschaftlichen Misserfolgen auch zurückgefordert werden können. Hofmann stellte zudem die üblichen zusätzlichen Pensionszusicherungen an Top-Manager in Frage. Sie könnten die Altersvorsorge auch aus den eigenen Bezügen bestreiten. (dpa)

Keine Beiträge vorhanden