Hyundai hofft auf leichten Schub in 2018

Spürbarer Schub durch Fußball-WM

Hyundai hofft auf leichten Schub in 2018
Der i30 Fastback soll die Verkäufe von Hyundai weiter ankurbeln. © Hyundai

Hyundai ist in Deutschland seit Jahren die größte asiatische Marke. In diesem Jahr soll ein kleiner Schub erfolgen, der allerdings auch den Podiumsplatz bei den Importeuren kosten könnte.

Aufholbedarf besteht bei Hyundai Motors Europe. Bis zum Jahr 2021 wollen die Koreaner zur stärksten asiatischen Marke in Europa anwachsen. „30 neue Modelle werden uns dazu verhelfen“, sagt Andreas-Christoph Hofmann am Rande der Präsentation des neuen i30 Fastback in Valencia. Der Vize-Präsident und Leiter des europäischen Marketings bei Hyundai hofft dabei auf die Fortsetzung des Wachstumstempos. „Hyundai ist in den letzten zehn Jahren um 90 Prozent gewachsen und konnte im vergangenen Jahr über 520.000 Einheiten in Europa absetzen“, so der ehemalige BMW-Manager weiter.

Was in Europa noch angegangen wird, funktioniert beim Deutschland-Ableger bereits seit Jahren. In der europäischen Heimat – Hyundai Motors Europe und Deutschland teilen sich den Sitz in Offenbach – hat Hyundai die anderen Mitbewerber aus Asien abgehängt und hält sie auf Abstand. Mit einem Marktanteil von 3,2 Prozent bei 108.518 Neuzulassungen behauptete Hyundai hinter dem souveränen Spitzenreiter Skoda sowie Renault den dritten Rang in der Importeursliste.

Hoher Eigenzulassungsanteil im Dezember

Der Abstand zum Viertplatzierten ist aber sehr gering. Bereits vor Jahresfrist hatte Markus Schrick vor einem Erstarken der Marke Seat gewarnt. Der Geschäftsführer von Hyundai Deutschland sollte Recht behalten. Mit 108.203 neu zugelassenen Fahrzeugen hat Seat Deutschland den Podiumsplatz auf den letzten Metern verspielt. Denn bei Hyundai stiegen im letzten Monat die Eigenzulassungen.

„Wir haben im letzten Monat des Jahres neue Modelle eingeführt. Und neue Modelle führen zu einem temporären Anstieg der Eigenzulassungen“, sagte Hyundai-Pressesprecher Bernhard Voß der Autogazette. Hyundai Deutschland hält sich sonst mit dem Anteil an Eigenzulassungen spürbar zurück. Doch nun sicherten die Tageszulassungen den dritten Platz ab.

Glück steht und fällt nicht mit Importeursliste

Ob das Podium in diesem Jahr gehalten wird, ist aber unklar. Schrick gibt aber den Weg vor: „Wir wollen 2018 ein oder zwei Zehntel auf 3,3 oder 3,4 Prozent Marktanteil zulegen.“ Dazu beitragen soll ein Anstieg der Flottenkunden. Im letzten Jahr lag dieser bei acht Prozent, jetzt soll es laut Schrick „wieder auf über zehn Prozent gehen“. Rückenwind verspricht sich der Geschäftsführer von der Fußball-WM. Dort tritt Hyundai als Hauptsponsor des Weltverbandes Fifa auf. „Vor vier Jahren hat man etwas gemerkt. Der Aufwärtstrend lässt aber auch wieder nach“, so Schrick. Etliche Sondermodelle und Aktionen werden in den Monaten bis zu dem Turnier in Russland aufgerufen und die Marke in der Öffentlichkeit halten.

Doch nicht nur im großen Fußball ist Hyundai vertreten, sondern auch im Amateurbereich. Mit Sporttotal.tv wird eine Internetseite unterstützt, die Fußball ab der Regionalliga, also der vierten Liga, unterstützt. „Bisher sind 1500 Kameras bei den Vereinen im Einsatz. Im kommenden Jahr werden 3000 Kameras in ausgewählten Stadien die Übertragungen garantieren. Wir versprechen uns davon einen leichten Schub“, so der Automanager.

Ob dieser Schub dann dazu führt, am Ende des Jahres den dritten Platz zu halten, bleibt abzuwarten. „Wir wollen unsere Einheiten erzielen und schauen nicht auf die Zahlen der Mitbewerber“, so Schrick. Sollte der dritte Platz dann erneut herausspringen, würde Schrick nicht nein sagen. „Aber unser Glück steht und fällt nicht mit der Importeursliste.“

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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