Hyundai auf Suche nach Flottenerfahrungen

Hyundai auf Suche nach Flottenerfahrungen
Der Hyundai Nexo stößt bei Gewerbekunden auf großes Interesse. © Hyundai

Hyundai hat in den letzten Jahren in Deutschland ein kontinuierliches Wachstum hingelegt. Der Importeur aus Korea will nun auch bei den Flottengeschäften deutlich zulegen.

Bisher steuern gerade einmal acht Prozent im Flottengeschäft ihren Anteil zum Gesamtergebnis bei. „Unser mittelfristiges Ziel sind elf, zwölf Prozent bis 2021 oder 2022“, sagt Sascha Behmer. Insgesamt strebt der Leiter Gewerbekunden und Nutzfahrzeuge einen Anteil von 15 Prozent an.

Dabei spielen die großen Betriebe wie Telekom oder Post keine Rolle. Hyundai setzt auf den regionalen Faktor. „Wir wollen unsere Händler dazu bringen, den regionalen Markt zu bearbeiten – im Privaten ebenso wie bei den Gewerblichen“, so Behmer weiter. Ebenso wie die Verkäufe in den letzten Jahren die 100.000-Marke knackten, hat Hyundai seit 2012 das Händlernetz verdoppelt und zudem spezielle Business-Center installiert. Bisher 58 Center kümmern sich um die Belange der Gewerbekunden.

Hyundai i10 Bestseller der Gewerbekunden

Angesichts der Strategie, sich auf kleinere Betriebe zu konzentrieren, ist es auch keine Überraschung, dass der i10 mit rund 22 Prozent der Bestseller bei den Hyundai-Gewerbekunden ist. Allerdings folgen der Tucson mit 20 Prozent sowie der i30 mit knappen 19 Prozent gleich dahinter. Mit etwas Abstand belegt der i20 mit 12 Prozent den vierten Rang. Diesen Platz wird früher oder später der Kona einnehmen, der recht frisch auf den Markt gekommen ist und bereits an der zehn-Prozent-Marke schnuppert.

Bei dem Mini-SUV soll dann auch vor allem die elektrische Variante punkten und die Tür für weitere Fahrzeuge mit alternativen Antrieben öffnen. „Den Kona werden wir für unter 40.000 Euro anbieten, den Ioniq Hybrid für unter 25.000 Euro“, sagt Behmer, „wir sind damit in einem Bereich, in dem die Gewerbetreibenden über alternative Antriebe nachdenken.“

„Immenses Interesse“ am Nexo

So bestehe auch ein „immenses Interesse“ am Nexo. Das Brennstoffzellenauto ist seit August im Markt. 280 Förderanträge lägen bereits in den Auftragsbüchern. Das rund 70.000 Euro teure Fahrzeug muss laut Behmer aber nur mit 34.000 Euro versteuert werden, sodass sich dort ein weiter Vorteil ergibt. Die einzelnen Wasserstoffautos werden auf Bestellung gefertigt, sechs Monate beträgt die Wartezeit.

Als weiteren Vorteil nennt Behmer die auch im gewerblichen Bereich bestehende Werksgarantie über fünf Jahre. „Das ist ein echtes Pfund, weil es eine echte Garantie ist“, so der Manager. Doch mit diesen Pfunden allein kommen die potenziellen Kunden nicht zu Hyundai. „Den Gewerbetreibenden fehlt die Erfahrung mit uns“, sagt Behmer, „das ist unser Job, dieses zu ändern.“ Dass dabei ein gewisses Maß an Geduld von Nöten ist, weiß Behmer auch. „Wir nehmen uns Zeit, das Thema sauber anzugehen.“ Die nötige Zeit erhält die Abteilung derzeit auch von den Konzernzentrale in Korea. Ein wenig mehr Fahrt soll aber schon aufgenommen werden, denn Behmer „weiß nicht, wie lange man uns diese Komfortzone gewährt.“

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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