Kampfpreis für den «Volt»

General Motors

General Motors verbindet mit seinem Elektroauto große Erwartungen. Vorstandschef Rick Wagoner verrät zum ersten Mal, was das Hightech-Objekt eigentlich kosten soll.

Der US-Autobauer General Motors (GM) will sein erstes eigenes Hybridauto zu einem Kampfpreis auf den Markt bringen. «GM hat ein ganz klares Ziel: Wir wollen den Volt 2010 auf den Markt bringen zu einem Preis von weniger als 30.000 Dollar», sagte GM-Vorstandschef Rick Wagoner der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. Bisher hatte GM nur erklärt, Ende 2010 mit der Serienfertigung des Volt unter der Marke Chevrolet beginnen zu wollen. Einen Preis hatten die Amerikaner nicht genannt.

Verbraucher überzeugen

Anders als der Wettbewerber Toyota mit seinem Hybridauto Prius will GM mit dem Volt von vornherein Geld verdienen. »Die beiden Herausforderungen sind, die Kosten für die Batterien zu senken und den Verbraucher von den Vorzügen des Volt zu überzeugen.« Die Amerikaner hatten im Januar 2007 erstmals einen Prototypen des Autos vorgestellt. Der Markt der Hybridfahrzeuge, die zusätzlich zum Verbrennungs- noch einen Elektromotor mit Batterie besitzen, ist derzeit fest in japanischer Hand. Besonders Toyota, die sich mit GM ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel des größten Autobauers liefern, feiert mit seinem Prius Erfolge. Dabei kostet der Wagen in der kleinsten Ausstattung laut List knapp 25.000 Euro. Am Dienstag hatte aber bereits Konkurrent Honda einen günstigen Hybridwagen angekündigt. Mit dem Volt sowie neuen, sparsameren Autos stelle sich GM einer »neuen Wirklichkeit«, sagte Wagoner: »In Zeiten hoher Benzinpreise wollen die amerikanischen Verbraucher kleinere, sparsamere Autos. Die müssen auch nicht mit hohem Rabatt verkauft werden. Für uns heißt das ganz klar: Wir müssen unsere Produktion einer veränderten Nachfrage anpassen.«

Keine weitren Einschnitte bei Opel

In Nordamerika stellt sich Wagoner nach dem Milliardenverlust im ersten Quartal auf ein schwieriges zweites Quartal sowie einen rückläufigen Absatzmarkt ein. »2008 wird ein ziemlich hartes Jahr in Nordamerika werden«, sagte Wagoner und nannte externe Einflussfaktoren wie den hohen Ölpreis, gestiegene Materialkosten sowie den Streik bei einem wichtigen Zulieferer. Besser laufe es in Europa. Wagoner lobte die Fortschritte der deutschen GM-Marke Opel: »Die Qualität der Autos ist besser denn je, Opel hat die richtigen Technologien und das Design ist dynamisch und nicht so konservativ wie zum Beispiel bei Volkswagen.« Befürchtungen führender Gewerkschafter, GM könnte abermals die Kapazitäten in seinen westeuropäischen Werken beschneiden, widersprach Wagoner klar: »Die Sorgen sind nicht begründet. Wenn GM ein Werk baut, wie jetzt in Russland, dann um der dort steigenden Nachfrage gerecht zu werden.« Während der Sanierung von Opel waren Tausende Stellen in Deutschland weggefallen. (dpa)

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