Honda weitet Rückruf global aus

Defekte Airbags

Honda weitet Rückruf global aus
Rund 13 Millionen Honda-Modelle müssen in die Werkstätten. © Honda

Honda beordert weltweit rund 13 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten. Fehlerhafte Airbags haben beim japanischen Hersteller bereits Todesopfer gefordert.

Der japanische Autobauer Honda will seinen Rückruf wegen defekter Airbags des Zulieferers Takata global ausweiten. Wie viele Autos in welchen Ländern untersucht werden, prüfe man derzeit, sagte ein Sprecher von Honda in Tokio am Dienstag auf Anfrage. Japanische Medien meldeten, dass bis zu 13 Millionen Wagen betroffen sein könnten.

Feuchtwarmes Klima begünstigt Airbag-Defekt

Damit wolle Honda helfen, die Ursache der Probleme mit Airbags seines jahrzehntelangen Zulieferpartners Takata zu finden und das Vertrauen der Kunden frühzeitig zurückzugewinnen. Die Airbags können wegen mangelhafter Verarbeitung platzen - dabei kommt es zu einer Explosion, die Teile der Metallverkleidung sprengt.

Honda hatte in der vergangenen Woche bei einer Anhörung vor dem US-Kongress angekündigt, einen bislang auf Regionen mit feuchtwarmem Klima bezogenen Rückruf auf die gesamten USA auszuweiten. Feuchtwarmes Klima gilt als ein möglicher Grund für die Defekte der Airbags.

Auch Mazda erwägt Rückruf

Nachdem Honda bereits 2,8 Millionen Autos in den Vereinigten Staaten zurückgerufen hatte, erhöht sich die Zahl der durch den nun landesweiten Rückruf betroffenen Fahrzeuge auf 5,4 Millionen. Takata lehnt dagegen die Forderung der US-Verkehrsaufsicht NHTSA nach einem landesweiten Rückruf ab. Autobauer wie Honda wollen jedoch nicht warten, bis die Ursache des Problems gefunden ist, und werden nun selbst aktiv.

Nach den USA informierte Honda auch die Regierung im Heimatland Japan, den Problemen mit den Airbags nachgehen zu wollen. Auch der Konkurrent Mazda erwäge einen solchen sogenannten «Untersuchungs-Rückruf», wurde der japanische Transportminister Akihiro Ota zitiert. Solche Rückholaktionen erfolgen, wenn die Ursache eines Defekts noch nicht gefunden wurde.

Toyota, GM, Chrysler, Ford und BMW ebenfalls betroffen

Anders als bei regulären Rückrufen nach der Feststellung eines Problems sind Autobauer zu «Untersuchungs-Rückrufen» nicht gesetzlich verpflichtet. Es handele sich bei der Takata-Problematik jedoch um eine wichtige Angelegenheit, sagte Ota. Abzuwarten, bis die Ursache des Problems gefunden sei, würde Zeit kosten, erklärte der Minister.

Von einem Rückruf in Japan wären laut Medien bei Honda 135.000 Autos betroffen, bei Mazda wären es 52.000. Honda ist seit mehr als 50 Jahren Kunde bei Takata und am stärksten betroffen. Auch Toyota, die US-Konzerne General Motors, Chrysler und Ford sowie BMW haben bereits Autos wegen der Probleme mit Takata-Airbags zurückgerufen. Mehr als elf Millionen Autos sind bereits betroffen. Anwälte gehen von vier Todesopfern in Amerika und einem in Malaysia aus. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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