Ein «Motoren-Magier» schuf einen Weltkonzern

70 Jahre Honda

Ein «Motoren-Magier» schuf einen Weltkonzern
Der Honda Civic wurde zu einem Weltkonzern. © Honda

Mit Hilfsmotoren für Fahrräder fing 1946 alles an. 70 Jahre später ist Honda zu einem Weltkonzern aufgestiegen, der nicht nur Autos und Motorräder baut, sondern auch Roboter und Flugzeuge.

Mit dem Umbau von ehemaligen Generatoren zu Hilfsmotoren für Fahrräder legte der Ingenieur Soichiro Honda 1946 den Grundstein für den heutigen Weltkonzern Honda. In atemberaubendem Tempo gelang den Japanern der Aufstieg zu einem Global Player, der neben Motorrädern und Autos mittlerweile sogar humanoide Roboter und Flugzeuge baut.

Der Produktion motorisierter Fahrräder folgte 1948 die Gründung der Honda Motor Co. Ltd, die bereits ein Jahr später das erste Motorrad in den Markt brachte. Der von Bewunderern und Konkurrenten respektvoll „Motoren-Magier“ genannte Soichiro machte sich damit einen Kindheitstraum wahr; passend dazu bekam sein erstes Motorrad den Namen Dream.

1961 erste Honda-Motorräder in Deutschland

Gut zehn Jahre später beherrschte Honda bereits die Hälfte des japanischen Motorrad-Binnenmarktes und auch die erste Filiale in den USA florierte. Im Jahr 1961, als seine Motorräder erstmals auf europäischen Rennstrecken von Sieg zu Sieg stürmten, eröffnete Honda auch in Hamburg eine Niederlassung. Anfangs konzentrierte man sich auf den Vertrieb von Motorrädern, die ab 1963 in Belgien montiert wurden.

Im gleichen Jahr verblüfften die Japaner die Fachwelt außerdem mit dem Roadster S 500, dem zwei Jahre später der S 600 folgte. 1967 brachte Honda dann den Kleinstwagen N 360 nach Deutschland, der allerdings Hohn und Häme ob seiner mageren Leistungsausbeute und des stolzen Preises erntete.

„Ein Schritt in eine bessere Zukunft“, wie die Honda-Werbung textete, war dann der 1973 in Deutschland eingeführte Civic. Schrägheck, Frontantrieb und quer eingebaute Motoren kennzeichneten diese in den Folgejahren erfolgreiche Kompaktklasse. Sportlicher Höhepunkt der Baureihe war das CRX Coupé von 1983. Der preiswerte und reinrassige Sportwagen sorgte zusammen mit dem Accord für stetig steigende Verkaufserfolge in Deutschland. Nach 37.000 Einheiten um 1985 erzielte Honda in der Folge der deutschen Wiedervereinigung der Allzeit-Bestwert von knapp 70.000 neu zugelassenen Pkw.

Duell mit Toyota

Der Honda NeuV wird auf der CES gezeigt.
Der NeuV, so stellt sich Honda die Zukunft vor. Honda

Kurz nach der Jahrtausendwende stieg Honda in Japan sogar kurzzeitig auf Rang zwei der Produktionsstatistik – direkt hinter Toyota. Mit diesem Erzrivalen duellieren sich die Erben Soichiro Hondas, der sich 1973 aus der Geschäftsführung zurückzog, seit den 1990er-Jahren auch um die Führungsrolle bei Hybrid- und Brennstoffzellentechnik. Frühe Honda-Hybrid-Modelle wie das Sportcoupé Insight von 1999 und die seit 2002 ausgelieferte Brennstoffzellen-Limousine FCX setzten dabei ebenso Signale wie zuvor schon andere technische Innovationen.

So markieren die seit 1986 erprobten humanoiden Roboter der Asimo-Familie Meilensteine auf dem Weg autonomer Fortbewegung, aber auch andere Technikträume verwirklichte Honda als erster. Etwa die Allradlenkung (Prelude, ab 1987), Aluminum-Monocoque und Aluminium-Karosserie (NSX, 1990) oder das intelligente Nachtsichtgerät (Legend, 2004).

Heute umfasst das Programm der Japaner neben Automobilen und Motorrädern auch Industriegeräte, Stationär-Motoren, Block-Heizkraftwerke, Gartenpflegegeräte, ATVs und Quads sowie Außenbordmotoren. Alles ganz im Sinne von Soichiro Honda, der den Menschen durch Motoren neue Möglichkeiten schenken wollte. (SP-X)

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