Strom-Schlag

Fisker Karma

Der Fisker Karma mutiert auf dem Genfer Salon zu mehr als einem Achtungserfolg. Die sehenswerte Mischung aus stromlinienförmigem Maserati Quattroporte und Elektromobil rollt in einem halben Jahr zu den Händlern.

Von Stefan Grundhoff

Ökoautos und Elektromobile haben es nicht leicht. Sie verbreiten zumeist die Eleganz eines tagealten Mehrkornbrotes und sind durch die technischen Raffinessen derart teuer, dass sie als interessante Billigmobile nicht taugen. Dass ein Elektrofahrzeug cool und sexy sein kann, zeigt der Fisker Karma. Seine Publikumspremiere feierte er auf der NAIAS 2008 in Detroit. Die ersten Modelle sollen zum Ende des Jahres zu kaufen sein. Die ersten Händler sind gefunden und die technische Entwicklung befindet sich in der abschließenden Phase.

Bis Mitte 2010 ausverkauft

Während viele Ökomodelle wie der Opel Ampera, ein Toyota Prius oder der neue Honda Insight das Auge mehr beleidigen als betören, profitiert das Äußere von den umfangreichen Designerfahrungen des Henrik Fisker, der Modelle von den Aston Martin oder den BMW Z8 auf die Straßen zauberte.

Zu einem Preis von rund 100.000 Euro spricht der Fisker Karma ähnliche Kunden an - ist jedoch ein Elektromobil der ersten Stunde. CEO Henrik Fisker: «Seitdem wir den Wagen Anfang 2008 auf der NAIAS vorgestellt haben, waren die Rückmeldungen gigantisch. Wir sind bereits bis Mitte 2010 ausverkauft.»

In drei Stunden aufgeladen

Elegant ist auch die Ansicht des Heck Foto: Fisker

Seine technischen Rahmendaten können sich dabei ebenso sehen lassen wie das schmucke Äußere der viertürigen Sportlimousine. Angetrieben wird der knapp fünf Meter lange Fisker Karma von zwei Elektromotoren und einem 260 PS starken Vierzylinder mit zwei Litern Hubraum und Turboaufladung. Ziehen alle Triebwerksarten an einem Strang, so bringt der im finnischen Valmet produzierte Karma 300 kW / 408 PS und 1.300 Nm Drehmoment auf den Boden.

Sein Hybridmodul kann per 110- oder 220 Volt in der eigenen Garage in rund drei Stunden aufgeladen werden. Das Hochleistungs-Akkupack in Lithium-Ionen-Technik ist im Fahrzeugboden verbaut und lässt Fiskers automobiles Erstlingswerk mit elektrischer Energie rund 80 Kilometer weit fahren. Sind die Akkus leer, wird automatisch der Benzinmotor zugeschaltet, der den Elektromotor mit Energie versorgt. Insgesamt kann der Fisker so eine Strecke von 550 Kilometern zurückliegen.

2,4 Liter für 100 Kilometer

Schlichter Luxus im Innenraum Foto: Fisker

Dabei kann der Fahrer jederzeit wählen, ob er es besonders sportlich oder besonders sparsam angehen lässt. Statt eines gewöhnlichen Getriebes kann der Pilot zwar nicht zwischen einzelnen Gängen, jedoch zwischen den verschiedenen Fahrmodi «Sport» und «Stealth» wählen.

Wer pro Tag weniger als 80 Kilometer fährt, verbraucht nach Fisker-Angaben dabei gerade einmal 2,4 Liter Super auf 100 Kilometer. «Die ersten zehn, zwölf Vorserienmodelle sind fertig gestellt», so Gianfranco Pizzuto, einer der Finanziers des Fisker-Projekts, «hier sind wir mit den Fahrtests sehr zufrieden. Bei aller Sparsamkeit kommt der Fahrspaß nicht zu kurz. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 230 km/h. 0 auf 100 schafft der Karma in sechs Sekunden.»

Nächster Fisker in der Pipeline

Die Auftragsbücher sind voll und die Fisker-Entwickler arbeiten in Irvine und Pontiac daran, den Karma endkundentauglich zu machen. «Ich glaube an das Auto. Natürlich kann ich es kaum noch erwarten, wenn ich endlich meinen eigenen Karma fahre.» Im kommenden Jahr will Fisker 7500 Fahrzeuge auf die weltweiten Straßen bringen. 2011 sollen es bereits 15.000 Fahrzeuge sein. Der nächste Fisker steht bereits in den Startlöchern. Auf die Elektro-Limousine soll ein Cabriolet mit Namen Karma S folgen.

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