Smart Fortwo mhd: Abschalten und Sprit sparen

Smart stattet den Fortwo im Oktober mit einer Start-Stopp-Funktion aus. Das System arbeitet nicht nur ausgesprochen komfortabel, sondern senkt auch deutlich den Verbrauch.

Von Frank Mertens

Der Stuttgarter Kleinwagenhersteller Smart setzt verstärkt auf nachhaltige Mobilitätskonzepte. Nachdem die Schwaben den neuen Smart Fortwo Diesel derzeit in der Werbung mit großflächigen Anzeigen als C02-Champion präsentieren und am Wochenende als Partner der «Live Earth»-Konzerte auftraten, gehen die Schwaben den nächsten Entwicklungsschritt: im Oktober werden sie den Zweisitzer als so genannten Mico Hybrid Drive (mhd) mit einer Start-Stopp-Funktion anbieten.

Preis steht noch nicht fest

Zu welchem Preis dieses Fahrzeug auf den Markt gebracht werden soll, wollten die Smart-Verantwortlichen am Dienstag bei der Fahrzeugpräsentation in London indes nicht verraten. «Sie können davon ausgehen, dass wir dieses Auto zu einem ausgesprochen attraktiven Preis anbieten werden», sagte Smart-Marketingchef Anders Jensen.

Dass der Preis maßgeblich über den Erfolg des Micro Hybrid Drive entscheiden wird, ist Jensen bewusst. «Es wäre ein Riesenfehler, wenn der Preis zu hoch wäre.» In diesem Zusammenhang verwies Jensen auf den Misserfolg eines 3-Liter Lupos von VW oder des Opel Corsa Ecotec. Obwohl diese Fahrzeuge bereits vor Jahren auf ausgefeilten Konzepten beruhten, scheiterten sie an einem zu hohen Preis. Das soll Smart nicht passieren. Entsprechend gespannt kann man der Preisansage der Stuttgarter entgegen blicken.

Unkomplizierte Bedienung

Der Eco-Knopf im Smart Fortwo mhd Foto: Smart

Die Start-Stopp-Funktion in dem 52 kW/71 PS starken Benziner funktioniert ausgesprochen unkompliziert. Wird die Bremse betätigt, schaltet sich der Dreizylinder-Motor bei einer Geschwindigkeit unter 8 km/h automatisch ab, wird sie gelöst, erfolgt der verzögerungsfreie Start. Dank des Fünfgang-Automatik-Getriebes muss der Fahrer nichts weiter tun, als zum Bremsen.

Die Abschaltfunktion kann der Fahrer auch deaktivieren: dazu braucht er nur den sogenannten Eco-Knopf am Schalthebel drücken. Herzstück des Systems ist ein riemengetriebener Starter-Generator. Er versorgt das Bordnetz nicht nur mit elektrischer Spannung, sondern wird auch als Anlasser verwendet.

Das Cockpit im Smart Fortwo Foto: Smart

Die Start-Stopp-Funktion sorgt nicht nur für eine Geräuschreduktion, sondern vor allem auch für einen geringen Verbrauch und C02-Ausstoß. Der Normverbrauch soll sich um 8 Prozent auf 4,3 Liter reduzieren, der C02-Emission von 112 auf 103 Gramm. Der Diesel - den Smart als C02-Champion bezeichnet, schluckt 3,3 Liter und emittiert 88 Gramm. Wie Jensen sagte, sei die nun vorgestellte Start-Stopp-Funktion auch auf den Selbstzünder zu übertragen.

Höhere Ersparnis möglich

Das Logo am Smart Fortwo Micro Hybrid Drive Foto: Smart

Die Verbrauchsreduktion beim 71 PS starken Benziner lässt sich sogar noch steigern - konservativ geschätzt auf 13 Prozent. Wer einen besonders ökologischen Fahrstil an den Tag legt, kann sogar um die 20 Prozent Sprit einsparen. «Ich kann es immer nur wiederholen: Der Kunde kann durch einen umsichtigen Fahrstil entscheidend den Spritverbrauch beeinflussen», so Jensen.

Natürlich, so sagte Jensen auf Nachfrage, sei für den Smart technisch auch ein Full-Hybrid vorstellbar. Doch so ein Fahrzeug sei derzeit aus Kostengründen nur schwer am Markt positionieren. Denn ein Full-Hybrid würde mindestens einen Aufpreis von 5000 Euro bedeuten.

Der Smart Fortwo mhd Foto: Smart

Neben der Markteinführung des Micro Hybrid folgt für Smart Ende des Jahres der nächste Schritt zu einer nachhaltigen Mobilität. In der britischen Hauptstadt startet dann ein vierjähriges Pilotprojekt für Elektrofahrzeuge. Insgesamt werden 100 Smart Fortwo an Flottenkunden zur Erprobung ausgegeben.

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