Renault blickt mit Altica in die Zukunft

Auf dem Autosalon in Genf wird Renault im März den Altica vorstellen. Das Concept Car verkörpert für die Franzosen die «Vision für den Kombi der Zukunft».

Von Frank Mertens, Paris

Was herauskommt, wenn man Designer das machen lässt, was ihnen vorschwebt, zeigte Renault in seiner Dependance an den Champs Elysee in Paris. Dort präsentierte der französische Autohersteller vor einem kleinen Kreis von Journalisten sein neuestes Werk: den Altica. Dahinter verbirgt sich ein Sportkombi mit Flügeltüren und einem futuristischen Innenraumkonzept. Für Renault ist der Altica die «Vision für den Kombi der Zukunft», wie Patrick Le Quemont, als Vizepräsident zuständig für das Design, sagte.

Schnelle Entwicklungsarbeit

Vom Projektstart im Juni 2004 bis zur Fertigstellung des «Sportkombis der Zukunft» im Juli 2005 sind gerade einmal 13 Monate vergangen. «Unsere Designer haben bei diesem Auto die Möglichkeit erhalten, alle ihre Vorstellungen einfließen zu lassen. Wir sind stolz auf das Ergebnis», sagte Le Quemont. Seine Weltpremiere wird der Altica Anfang März auf dem Autosalon in Genf feiern. Ob er jemals gebaut wird, wird auch von den Reaktionen des Publikums auf dieser bedeutenden Fachmesse abhängig sein. «Wir hoffen, dass die Reaktionen auf den Altica positiv ausfallen. Wenn es so ist, kann er vielleicht schon 2008 gebaut werden», hofft Denis Falck, der bei Renault im Bereich Concept Cars arbeitet.

Die Sitze im Altica Foto: Werk

Falck gerät geradezu ins Schwärmen, wenn er über den 4,27 Meter langen, 1,83 breiten und 1,36 Meter hohen Altica spricht. Und sein Enthusiasmus ist verständlich, denn dieses Concept Car der Franzosen weckt Emotionen. Das Erscheinungsbild ist geprägt durch eine lange Motorhaube mit ausgeprägtem Rundungen und großen Diodenscheinwerfern. Die Panorama-Frontscheibe fällt leicht in Richtung Heckscheibe ab und sorgt damit für eine gute Aerodynamik. Der Kofferraum - er bietet bei beiden versenkten hinteren Sitzen ein Fassungsvermögen von 1300 Litern - kann durch eine seitlich zu öffnende Tür beladen werden.

Das Heck des Altica Foto: Werk

Die Verlängerung der in Mosaikform gehaltenen Seitenscheiben soll die Vorwärtsbewegung unterstreichen, «aber auch das Einparken erleichtern», wie Falck betont. Da die Designer beim Altica machen konnten was sie wollten, haben sie ihm nicht einfach zwei Türen verpasst. Nein, sie haben ihn mit wunderschönen Flügeltüren versehen. Das macht Eindruck, keine Frage.

Mutiger Innenraum

Das Lenrad im neuen Renault Foto: Mertens/nz

So mutig das Äußere, so mutig ist auch der Innenraum. Wer nach dem Öffnen der Flügeltüren im Altica Platz nimmt, sieht sich bereits in der automobilen Zukunft angekommen. Denn im Altica muss man sich umstellen. In dem neuen Renault werden nämlich nicht mehr die Sitze verstellt, um die richtige und bequeme Fahrposition einzunehmen. Nein, in ihm wird stattdessen die Pedalerie und der komplette Instrumententräger elektrisch angepasst.

Der Kofferraum Foto: Mertens/nz

Die waagerechte Position des Instrumententrägers haben sich die Franzosen aus dem Flugzeugbau abgeschaut. Für die zwei im Fond sitzenden Mitreisenden gibt es ausreichend Platz, um sich einigermaßen bequem chauffieren zu lassen. Wer allein unterwegs ist und Stauraum braucht, kann die beiden hinteren Sitze komplett im Wagenboden versenken, womit der Sportkombi zum Sportcoupe mutiert.

177 PS unter der Haube

Der Altica von oben betrachtet Foto: Mertens/nz

Unter der Motorhaube kommt im Altica ein 2.0 dCi-Turbodiesel mit 130 kW/177 PS zum Einsatz, der sein maximales Drehmoment von 380 Nm bei 2000 Umdrehungen in der Minute entfaltet. Der von Renault neu entwickelte Diesel arbeitet bereits im Laguna und ist auch bei hohen Geschwindigkeiten äußerst leise. Der Durchschnittsverbrauch soll nach Herstellerangaben nicht mehr als durchschnittlich 5,3 Liter Diesel auf 100 km betragen. Der mit Sechs-Ganggetriebe ausgestattete Altica sprintet in 7,5 Sekunden von Null auf 100 km/h.

Der Altica Foto: Werk

Nach Genf wird man sehen, ob Renault den Mut hat, diesem Concept Car ein Serienfahrzeug folgen zu lassen. Vor allem wird man sehen, was am Ende von diesem «Sportkombi der Zukunft» in der Realität ankommt. Hoffentlich viel, denn dieses Auto weckt Emotionen.

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