Opel drängt mit Macht nach Russland

Opel will in wenigen Monaten in Russland die Produktion aufnehmen. Der dortige Markt erscheint den verantwortlichen Managern als besonders zukunftsträchtig.

Autobauer Opel will schon bald in Russland produzieren. «Die volle Produktion könnte in ein bis eineinhalb Jahren beginnen», kündigte der Europa-Chef des Opel-Mutterkonzerns General Motors (GM), Carl-Peter Forster, auf der Automesse IAA in Frankfurt an. Standorte könnten bestehende GM-Werke in St. Petersburg oder Kaliningrad sein. Die Marke Opel habe im Wachstumsmarkt Russland gute Perspektiven, und die Margen seien dort besser als in Westeuropa. Für Opel-Werke und Arbeitsplätze in Deutschland bedeute das Engagement in Russland keine Gefahr: «Wir haben Mühe, die Nachfrage vor Ort zu befriedigen - und der Export von Russland nach Westeuropa lohnt sich nicht.»

Neue Absatzmärkte gesucht

Angesichts des schwächelnden Automarktes in Deutschland sucht Opel neue Absatzmärkte. So wird der Kompaktwagen Astra von Herbst an unter der Schwestermarke Saturn in die USA exportiert. Russland gilt als besonders zukunftsträchtig: «Opel ist dort sehr gut beleumundet und gilt als Premiummarke», sagte der ehemalige Opel-Chef Forster. Die Marke mit dem Blitz werde dort in diesem Jahr 70 000 Fahrzeuge verkaufen, im nächsten Jahr könnten es 90 000 sein. Besonders gefragt sind zudem in Russland Fahrzeuge der GM-Kleinwagenmarke Chevrolet.

Während Opel auf dem deutschen Markt seit Jahresbeginn Boden verloren hat und der Absatz um 13 Prozent auf 9 Prozent Marktanteil schrumpfte, legte der Rüsselsheimer Autobauer in Europa zu. Opel verkaufte in den ersten acht Monaten mit 1,097 Millionen Autos 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr, allein im August betrug der Zuwachs fast 16 Prozent, gab GM Europa bekannt.

Agila bleibt kleinstes Modell

Auf der IAA zeigt Opel als Weltpremiere den Minivan Agila. Die zweite Generation kommt zum Einstiegspreis von unter 10.000 Euro ab April 2008 auf den deutschen Markt, kündigte das Unternehmen an. Als Absatzziel nannte Forster 60.000 bis 70.000 Fahrzeuge in Europa pro Jahr. «Es gibt keinen Grund, noch ein Stadtauto unter den Agila zu setzen», antwortete Forster auf Forderungen des Betriebsrates, ein Stadtauto zu bauen. Opel hatte vor Jahren eine Stadtauto-Studie «Trixx» gezeigt, die aber nie realisiert wurde.

Das Absatzziel für den Kleinwagen Corsa liege bei 450.000 Wagen jährlich. Opel wird nach Worten Forsters in die Oberklasse zurückkehren. (dpa)

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