Luftige Sache

Saab 9-X Air Concept

Sieht so das nächste Saab-Cabriolet aus? Auf dem Pariser Salon zeigen die Schweden ihre Studie 9-X Air Concept – keine Sonnenterasse wie jede andere.

Von Stefan Zaumseil

Wer an Saab denkt, der denkt auch an die charismatischen Cabriolets vom Typ 900 oder 9-3, die die schwedischen Flugzeug-Nachfahren weltweit noch ein gutes Stück bekannter machten. Ihre Cabrio-Premiere feierten die Schweden vor einem viertel Jahrhundert. Auf dem Pariser Salon blickt der skandinavische GM-Ableger in eine sonnige Zukunft.

Anmeldung zum Patent

Das 9-X Air Concept transferiert das Design der viel beachteten Studie Turbo X in ein Cabriolet. Tolle Sache: Ähnlich einem Helmvisier ziehen sich die Scheiben rund um die Insassen herum und gehen in Höhe des hinteren Radlaufs in den Kofferraum über. Das Dach bekam von den Designern die Bezeichnung Canopy Top. Das nach dem Targadach-Prinzip entwickeltes elektrisches Faltverdeck und eine Innovation im Cabrio-Design, hat Saab zum Patent angemeldet - es ist weder traditionelles Faltdach noch klassisches Cabrio-Verdeck.

Aus Gründen der Gewichts- und Platzersparnis besteht das Canopy Top aus Stoff. Wird das Verdeck elektrisch geöffnet, faltet es sich dreifach zusammen und verschwindet unter einer Abdeckung im Kofferraum. Die Heckscheibe zwischen den C Säulen fährt zwischenzeitlich automatisch in die Abdeckung, so dass das Canopy Top problemlos verstaut werden kann. Anschließend kehrt die Scheibe in ihre ursprüngliche Position zurück und sorgt mit dem Glashaus-Effekt für angenehmen Oben-ohne-Fahrspaß und mehr Komfort ohne die normalerweise spürbaren Luftverwirbelungen - ein Windschott wird dadurch überflüssig.

Großes Gepäckfach

Schnittige Form ist Voraussetzung Foto: Saab

Möglich wird dies durch die Kombination mit einem aktiven Windabweiser am oberen Frontscheibenrahmen. Durch die Trennung von Heckscheibe und Verdeck entsteht außerdem eine größere rückwärtige Glasfläche als dies bei einem traditionellen Softtop mit integrierter Scheibe möglich wäre.

Einen Bruch mit den Design-Konventionen stellt das große Gepäckfach des 9 X Air Concept ohne Kofferraumdeckel dar, das unter der Heckleuchteneinheit hervorgleitet. Dank eines Federmechanismus fährt das System auf Rollen heraus, benötigt keine elektrische Unterstützung und spart so zugleich Gewicht. Zum Unterbringen kleinerer Utensilien befindet sich unter dem Rollfach ein zusätzliches, separates Abteil. Die prominenten C-Säulen krümmen sich bogenförmig nach oben, um so dem faltbaren Dach entsprechenden Halt zu geben.

Parallelen zum 9-XBioHybrid

Ähnlich wie beim BMW 6er Cabriolet, der über ein Finn-Stoffdach verfügt, lässt sich auch beim offenen Saab die Heckscheibe elektrisch versenken. Zusammen mit dem hohen Heck dient diese ausfahrbare Heckscheibe als besonderer Windschutz.

Bei geschlossener Mütze zieht sich die Dachlinie dagegen bis weit in das abfallende Heck. Von vorn zeigt das 9-X Air Concept große Parallelen zur Designstudie des Saab 9-X BioHybrid Concept.

107 Gramm pro Kilometer

Saab-Gene sind stark erkennbar Foto: Saab

«Wie der 9-X BioHybrid Concept steht auch dieses Auto für Effizienz bei Design und Leistung - und dies gilt natürlich insbesondere für das Canopy Top», betont Anthony Lo, unter dessen Leitung das Design Team den 9-X Air Concept entwickelte. «Es vereint viele wichtige Vorteile in punkto Gewichtsersparnis und Packaging und gibt uns zugleich die Möglichkeit, Cabrio-Design im speziellen und progressiven Saab Stil weiterzuentwickeln.»

Angetrieben wird das Cabriolet von einem 1,4 Liter großen Vierzylinder mit Turboaufladung und Hybridkomponenten. Mit E85-Kraftstoff im Tank liefert der Motor je nach Treibstoffart zwischen 125 kW / 170 PS und 147 kW / 200 PS. Er beschleunigt von Null auf Tempo 100 in 8,1 Sekunden. Der CO2-Ausstoß liegt bei 107 Gramm pro Kilometer.

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