Ingolstädter Messestar

Neuer Audi A4 Avant

Der neue Audi A4 Avant sieht nicht nur chic aus, sondern ist noch variabler als sein Vorgänger. Auf dem im März beginnendem Genfer Autosalon wird das neuste Modell der Ingolstäder einer der Stars sein.

Von Stefan Grundhoff

Wer ihn sieht, der hat am Audi-Slogan «Schöne Kombis heißen Avant» keinen Zweifel mehr. Schön waren die Kombiversionen des A4 schon immer. Doch der neueste Vierer scheint geradezu als Avant geboren.

Denn so aus einem Guss hat sich bisher wohl kaum ein anderer Avant präsentieren können. Die muskulöse Schulter und die Charakterlinie, die fast parallel zur Dachlinie des betont sportlichen Kombis verläuft, projizieren das Design aus aktuellem A4 / A6 in eine dynamische Mittelklassezukunft. Galt der A4 Avant seit Jahren als Aushängeschild der sportlichen Mittelklassekombis, so hatten 3er BMW Touring und besonders das T-Modell der neuen Mercedes C-Klasse viel Druck in Richtung Ingolstadt gemacht. Edel, variabel und chic sind auch sie - Allradantrieb gibt es mittlerweile sowieso überall.

Premiere in Genf

Auf dem Genfer Salon Anfang März wird der 4,70 Meter lange Audi A4 Avant seine Publikumspremiere feiern und damit zu einem der Messestars werden. Doch der neue Kombi sieht nicht nur gut aus, sondern räumt mit dem Problem aus, dass Avant-Modelle in Sachen Gepäckraum bisher nur die dritte Geige spielten. Im Vergleich zu seinem Vorgänger hat der neue A4 Avant nicht nur bei der Gesamtlänge, sondern auch in Sachen Kofferraum deutlich zugelegt. Wer die im Verhältnis 40:60 geteilte Rückbank umlegt, dem stehen für Urlaub, Ausflug oder Großeinkauf bis zu 1430 Liter Stauraum zur Verfügung.

Bei stehender Rückenlehne sind es immerhin 490 Liter und somit mehr als bei den Hauptkonkurrenten 3er Touring und Mercedes C-Klasse T. Die Variabilität wird durch eine Durchlade-Einrichtung mit separater Ski- und Snowboardtasche gesteigert. Der Laderaumboden lässt sich je nach Beladungsgüte wenden und die Kofferraumabdeckung fährt auf Knopfdruck nach oben. Besonders praktisch macht das Be- und Entladen die elektrische Heckklappe und ein Gepäckfixierset. Doch die insgesamt zwölf Zentimeter mehr Gesamtlänge kommen nicht nur dem Kofferraum, sondern den Fondpassagieren zugute, die sich ab sofort über mehr Beinfreiheit freuen können.

Technik der Limousine

Der Kofferraum im neuen Audi A4 Avant Foto: Audi

Bei den Motorisierungen greift der Audi A4 Avant auf die Technik der erfolgreich gestarteten Limousine zurück. Die erwartete Volumenmotorisierung dürfte der 2.0 TDI bleiben, der zukünftig mit 143 und 170 PS im Angebot ist. Der kleinere Commonrail-Diesel leistet 103 kW / 143 PS und ein maximales Drehmoment von 320 Nm. 0 auf 100 km/h in 9,7 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 208 km/h stehen einem erwarteten Durchschnittsverbrauch von rund sechs Liter pro 100 Kilometern gegenüber.

Insgesamt sanken die Verbräuche der A4-Avant-Modelle zwischen neun und 12 Prozent. Zeitgleich stieg die Motorleistung der breit aufgestellten Palette um rund acht Prozent. Großer Beliebtheit dürften sich bei Langstreckenfahrern auch der 170 PS starke 2.0 TDI erfreuen, der bei 350 Nm Drehmoment und 222 km/h Spitze erreicht.

Das Heck des neuen Audi A4 Avant Foto: Audi

Bis S- und RS-Modelle Einzug halten, bleiben der 265 PS starke 3.2 FSI und der überarbeitete 3.0 TDI mit nunmehr 176 kW / 240 PS die Topversionen im A4 Avant. Die beiden Topmodelle verfügen serienmäßigen über einen variablen Allradantrieb. Der Topdiesel schafft 0 auf 100 km/h in 6,3 Sekunden und ab 1500 U/min stehen 500 Nm Drehmoment zur Verfügung. Wer noch mehr Sportlichkeit und Dynamik sucht, der kann sich für die Ausstattungsvariante S-Line und das optionale Regelsystem «drive select» entscheiden. Hierbei werden Gasannahme, Schaltpunkte der Tiptronic, Fahrwerk sowie die Dynamiklenkung aktiv beeinflusst. Das soll den Fahrspaß steigern und dem gefährlichen 3er Touring wertvolle Kunden abgraben.

Der neue Audi A4 Avant wird ab Frühjahr in den drei Ausstattungsvarianten Attraction, Ambition und Ambiente angeboten. Zu den verfügbaren Optionen gehören unter anderem belüftete Komfortsitze, Dreizonen-Klimautomatik, Advanced Key, Navigationssystem, Apurhalteassistent, Xenonlicht oder ein großes Panorama-Glasdach. Airbags, ESP und ABS sind ebenso serienmäßig wie eine Klimaautomatik. Der Einstiegspreis für den ab Herbst verfügbaren Basisbenziner 1.8 TFSI mit 80 kW / 120 PS liegt bei 27.550 Euro.

Weitere Varianten im Gespräch

Langfristig könnte Audi dem A4 Avant auch eine geländegängige allroad-Version zur Seite stellen. «Wir denken über weitere Varianten nach», hieß es zu entsprechenden Berichten mehrerer Online-Medien in Unternehmenskreisen. In diesem Jahr werde ein A4-Geländekombi, der nach dem Vorbild des größeren A6 allroad über eine erhöhte Bodenfreiheit, Unterfahrschutz und robuste Karosserie-Anbauteile verfügen soll, jedoch «definitiv nicht» kommen. «Das kann schon noch ein bisschen dauern», hieß es.

Bei Audi verspricht man sich offenbar Einiges von einem solchen Derivat: So seien von der alten A6 allroad-Generation über die gesamte Bauzeit rund 90 000 Exemplare verkauft worden. Beim Nachfolger rechnet man mit ähnlichen Zahlen. Viele allroad-Kunden seien «Design-getrieben» und wünschten einen individuelleren Kombi - oder wollten ein geländegängiges Fahrzeug, lehnten jedoch ein großes SUV und einen klassischen Offroader ab. Diesen Wünschen will Audi nun auch eine Klasse tiefer mit dem A4 allroad gerecht werden. (mit dpa)

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