Hyundai i30: Konkurrenz im eigenen Haus

Hyundai peilt gemeinsam mit Tochter-Unternehmen Kia die Top 5 in Deutschland an. Das neue Modell im C-Segment steht auch für einen Neuanfang bei den Modellbezeichnungen der Koreaner.

Von Stefan Grundhoff

Korea greift die europäische Kompaktklasse an. Nach dem Kia Cee’d kommt im Spätsommer der neue Hyundai i30 auf den Markt. Achtung Gefahr von innen! Denn der neue Golf-Konkurrent wird nach einer kurzen Anlaufphase mit Startfahrzeugen aus Korea ab dem Frühjahr 2008 im tschechischen Nosovice produziert. Das neue Hyundai-Werk ist dabei gerade einmal 60 Kilometer von der Produktionsstätte des verwandten Kia Cee’d in der Slowakei entfernt. Praktisch: Zahlreiche Zulieferbetriebe haben sich zwischen beiden Fabriken angesiedelt.

Rückkehr zur Geburtsstätte

Der neue i30 kehrt in Genf zu seiner erfolgreichen Geburtsstätte zurück. Bereits auf dem vergangenen Genfer Salon hatte die Studie - noch unter dem Namen Arnejs - bei Ihrer Premiere für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Die Jahre, als Konkurrenten aus Korea nur durch günstige Preise auf sich aufmerksam machen konnten, sind lange vorbei.

So muss der unter Hyundais europäischem Chefdesigner entstandene Fünftürer keinen Vergleich zu VW Golf, Opel Astra und Ford Focus scheuen. «Der i30 bietet ein dynamisches und sportliches Styling ohne den Chic und die elegante Anmutung der Studie Arnejs zu vernachlässigen», so Thomas Bürkle, Hyundai Europa Chefdesigner, «wegweisend für das Hyundai-Design ist beim i30 eine Wellenlinie, die sich wie ein Bogen über das vordere Rad spannt und dann wie eine Gerade zum Heck weiterläuft.»

Elegantes Design

Elegantes Design Foto: press-inform

Das elegante Design des Konzeptmodells Arnejs konnte Hyundai weitgehend in das Serienmodell i30 transferieren. Neben der schmalen Chromspange mit dem integrierten Hyundai-Logo fallen an der tief nach unten gezogenen Front die weit in die Kotflügel gezogenen Frontscheinwerfer und die kraftvolle Schürze mit einem zweiten Lufteinlass und Nebelscheinwerfern auf.

Auch von der Seite und am Heck sieht man die große Ähnlichkeit zur Arnejs-Studie. Während die Charakterlinie nahezu geradlinig Blinkerelement und Rückleuchte verbindet, verjüngt sich die Fensterlinie in Richtung Dachkante nach oben. Der klar gezeichnete Rücken im Styling des 1er BMW wird von mandelförmigen Leuchteneinheiten und dem tief in die Heckschürze versetzten Kennzeichenhalter dominiert.

Keine sieben Jahre Garantie

Der Motor des i30 Foto: press-inform

Mit seiner Länge von 4,25 Metern liegt der Hyundai i30 an der Spitze des umkämpften Kompaktklassesegments. Durch den 2,65 Meter langen Radstand soll der Innenraum bis zu fünf Passagieren bequemen Platz bieten. Das Kofferraumvolumen liegt bei mindestens 340 Litern. Im Spätsommer startet Hyundais i30 mit drei Benzin- und drei Dieseltriebwerken zwischen 90 und 140 PS.

Nachdem auf der IAA im September die Kombiversion ihre Weltpremiere feiert, wird das Familienmodell noch Ende 2007 als zweite Karosserieversion auf den Markt kommen. Im Gespräch sind mittelfristig zudem sowohl ein Van der Touran- und Zafira-Klasse als auch ein viersitziges Cabriolet mit Stoffdach. «Hierzu ist jedoch noch keine endgültige Entscheidung gefallen», so Gerry Dorizas, 2. Vizepräsident bei Hyundai Motor Europe. Der Basispreis des ab August in vier Ausstattungsvarianten erhältlichen i30 dürfte bei rund 15.000 Euro liegen. Im Gegensatz zu seinem Cousin Kia Cee’d gibt es jedoch nicht fünf bzw. sieben Jahre Garantie, sondern gerade einmal drei.

Ambitionierte Ziele

Das Cockpit des i30 Foto: press-inform

«Im ersten vollen Jahr wollen wir vom neuen i30 in Deutschland mindestens 20.000 Fahrzeuge verkaufen», gibt sich Hyundai Deutschland Geschäftsführer Karl-Heinz Engels selbstbewusst, «zusammen mit Kia wollen in den nächsten Jahren in die Top-5 aufsteigen. Das schafft nur mit einem starken Modell im C-Segment.»

Mit dem i30 führt Hyundai weltweit eine neue Nomenklatur ein. Die bisherigen Namen wie Sonata, Atos und Accent werden von einer alphanumerischen Bezeichnung abgelöst. Trägt die Kompaktklasse zukünftig den Namen i30, steht am unteren Ende der zukünftige Atos-Nachfolger als i10 und als Topmodell der i50 als nächste Grandeur-Generation. Die Geländefahrzeuge Santa Fe und Tucson behalten zunächst ihre charakteristischen Namen.

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