Hubbert: Mercedes ist Wettbewerbern eine Coupe-Generation voraus

Mercedes-Benz hat auf dem Autosalon in Genf drei Weltpremieren gefeiert. Neben der neuen C-Klasse und dem neuen SLK stellten die Stuttgarter auch das viertürige CLS-Coupe vor.

Frank Mertens

Jürgen Hubbert war sichtlich zufrieden. Nur sechs Monate nach der Vorstellung der CLS-Studie auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt/Main hat Mercedes mit dem viertürigen Coupe auf dem Genfer Autosalon die Weltpremiere des Serienmodells feiern können.

«Das beweist, dass Mercedes seiner Rolle als Trendsetter wieder gerecht wird», sagte Mercedes-Chef Hubbert am Dienstag in Genf. Mit dem neuen Auto sieht sich der Stuttgarter Autobauer seinen Wettbewerbern gegenüber eine «Coupe-Generation voraus». Mercedes bietet den CLS zunächst in zwei Varianten an - sie unterscheiden sich vor allem durch die Motorisierung und einige kleine technische Details.

Ziel: Kombination aus Fahrspaß und Komfort

Das Einstiegsmodell CLS 350 ist mit dem neu entwickelten Mercedes-Sechszylindermotor mit 272 PS ausgestattet und soll laut Hubbert dem Kunden die ideale Kombination aus Fahrspaß und Komfort bieten. Das Topmodell dieser Baureihe ist der CLS 500. Das V8-Triebwerk bringt es auf 306 PS und kommt bereits in der S-Klasse und dem SL-Roadster zum Einsatz. Das Design des Neuen soll für Mercedes scheinbar widersprüchliche Merkmale wie «Dynamik und Größe, Kraft und Eleganz sowie Ästhetik und Funktionalität in Einklang» bringen. Das ist der Designabteilung der Stuttgarter auch gelungen.

Die Stuttgarter stellten neben dem CLS auf der Messe auch den neuen SLK und die neue C-Klasse vor. Damit setzt Mercedes seine Produktoffensive fort. Nachdem der SLK 1996 auf dem Markt kam und seither weltweit 308.000 Mal verkauft wurde, soll der Nachfolger nun in dessen Fußstapfen treten, hofft Hubbert. Dafür sorgen sollen bei dem Neuen mehr Sportlichkeit und vor allem technische Neuerungen. Neben einem Platz sparenden so genannten Variodach (Hubbert: «Damit kann man länger und öfter offen fahren») bietet Mercedes seinen Kunden die Kopfraumheizung Airscarf. Das Variodach öffnet und schließt sich in dem Sport-Roadster innerhalb von 22 Sekunden. Damit ist er drei Sekunden schneller als sein Vorgänger. 22 Sekunden dürften ausreichen, um sich vor einem Schauer zu schützen, ohne nass zu werden.

Größerer Kofferraum

Was Roadster-Fahrer freuen dürfte, die mit dem neuen Auto mehr vor haben als eine Spritztour bei schönem Wetter, ist das gestiegene Kofferraumvolumen. Aufgrund der neuen Dachkonstruktion ist es um 63 Liter auf 208 Liter gestiegen. Die neue C-Klasse wurde von Mercedes vier Jahre nach ihrem Start aufgefrischt. Neben kleinen Veränderungen am Erscheinungsbild stecken die Neuerungen vor allem in der Technik.

Neben einem sportlicheren Fahrwerk und einer sportlicheren Lenkung wurde die C-Klasse mit einem kraftvollerem Benzinmotor mit 192 PS und einem stärkeren Dieselaggregat ausgestattet. So stieg die Leistung des Dieselvierzylinders im C220 CDI auf 150 PS (bisher 143 PS). Daneben wurde der Innenraum aufgewertet. Oder wie Hubbert es ausdrückte: Das Auto erhielt die «exklusive Mercedes-Note».

Schwierige Marktsituation Mercedes bewusst

Wie der Chef der Mercedes Car-Group am Dienstag nach der Präsentation hinzufügte, wolle man mit seinen neuen Modellen dazu beitragen, den schleppenden Absatz auf dem deutschen Automarkt zu beleben. Dass die Situation schwierig sei, sei auch Mercedes bewusst.

Doch im Gegensatz zu der Konkurrenz denkt der Mercedes-Chef nicht daran, sich an den derzeit tobenden Rabattschlachten zu beteiligen. «Diesem Trend werden wir nicht folgen», sagte Hubbert. Dass viele Unternehmen derzeit diesen Schritt gehen, liegt laut Hubbert an Überkapazitäten in den Produktionsstandorten. Hinzu komme eine verfehlte Preispolitik.

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