GM-Europachef bekennt sich zu Saab

Der Milliarden-Verlust von GM wird keine Auswirkungen auf den deutschen Autobauer Opel haben. Europachef Forster schloss Konsequenzen aus.

Von Frank Mertens

Carl-Peter Forster sieht trotz eines Verlustes des Autobauers GM in Milliardenhöhe keine Konsequenzen auf Opel zukommen. «Das hat keine konkreten Auswirkungen, ich sehe da zumindest keine», sagte der GM-Europachef auf dem Autosalon Genf.

Produktivität von drei bis fünf Prozent

Mit Blick auf die Streichung von 9500 Stellen im Rahmen des so genannten Zukunftsvertrages bei Opel stellte Forster fest, dass für eine dauerhafte Standortsicherung eine Produktivität von drei bis fünf Prozent pro Jahr notwendig sei. «Wir müssen Produktivität machen, wenn wir den Fertigungsstandort Westeuropa halten wollen. Das ist uns mittlerweile allen ganz klar geworden.»

Im Zusammenhang mit der notwendigen Produktivität stellte Forster fest, dass sie entgegen vieler Beteuerungen vielerorts jedoch noch nicht stimme. Am Opel-Produktionsstandort Eisenach sei sie indes stimmig. «Wir müssen die Produktivität treiben. Können wir das in Volumen umsetzen, ist es gut. Wenn nicht, haben wir einen Personalüberhang, mit dem wir was machen müssen.»

Bei Opel sieht er die volumentreibenden Modelle beispielsweise beim Astra und Zafira. Auch von dem in Kürze auf den Markt kommenden Facelift des Corsa erwartet Forster einiges. Insbesondere erhofft er sich durch den Osten an der ein oder anderen Stellen eine Volumensteigerung, beispielsweise «in Russland, der Ukraine, und, und, und. In Westeuropa ist es jedoch nicht so evident, wo da weiteres Volumen herkommen soll.»

Zufrieden mit Opel

Mit der Entwicklung von Opel zeigte sich Forster ausgesprochen zufrieden, auch wenn man derzeit noch rote Zahlen schreibe. «Wir setzen alles dran, in diesem Jahr den Break-Even zu erzielen.»

In Genf bekannte sich der GM-Europachef ausdrücklich zur Zukunft von Saab. Vor dem Hintergrund der Präsentation des Saab-Konzeptautos Aero X sagte Forster, dass daraus zwar nie ein Serienauto werde. «Es ist ein ehrliches Konzeptauto und eine Fingerübung für unsere Ingeniere und Designer. Es ist ein Symbol dafür, was die Marke Saab an Designelementen, an Flair, an Richtung in sich hat. Diese Fingerübung hätten wir nicht gemacht, wenn wir gerade einen Beschluss gefasst hätten, das wir übermorgen Saab dichtmachen.»

Niedriger Break-Even-Punkt

Für die Zukunft der Marke Saab sei es wichtig, dass sie die Chancen nutze, die ihnen die große Mutter GM bietet: Beispielsweise ein großes Vertriebs- und Fertigungsnetzwerk. Wenn Saab dann noch charakterstarke, eigenständige Autos baue, komme man an einen niedrigen Break-Even-Punkt. Die Gewinnzone liege dabei unter 200.000 Einheiten. Weit sei man von diesem Punkt nicht entfernt, stellte Forster fest. Aus Sicht des GM-Europachefs müsse Saab zudem ein breiteres Produktportfolio anbieten. «Mit drei Modellreihen wird Saab mehr Volumen machen.» So werde es als dritte Baureihe ein Cross-Over-Modell geben, «Es ist ein europäischer Crossover zwischen X3 und X5.»

Mittelfristig vorstellbar sei für Saab auch ein Auto in der Golf-Klasse. Doch Priorität haben zunächst der 9-5, 9-3 und der Cross-Over. Wie Forster betonte, sei es erforderlich, zunächst mit den Kernprodukten stark zu sein, ehe man sich an Zusatzprodukte begebe.

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