Chinesen stellen umstrittene Autos nicht aus

Der chinesische Hersteller Shuanghuan hat im Plagiatsstreit einen eleganten Rückzieher gemacht. Das Unternehmen habe nie die Absicht gehabt, die beiden umstrittenen Modelle auf der IAA auszustellen, heißt es aus Peking.

Im Plagiatstreit mit BMW und Daimler geht der chinesische Hersteller Shuanghuan einer direkten Konfrontation auf der bevorstehenden Automobilmesse IAA aus dem Wege. Die beiden chinesischen Automodelle, die im Mittelpunkt des Plagiatstreits stehen, sollen nach dem Willen des Herstellers nicht in Frankfurt gezeigt werden. Das Unternehmen selbst habe ohnehin nicht die Absicht gehabt, seinen Geländewagen CEO und den Kleinwagen Nobel auf der weltweit größten Autoausstellung zu zeigen, sagte ein Sprecher des Unternehmens aus Shijiazhuang (Provinz Hebei) am Donnerstag. «Einige Autoverkäufer wollen unsere Fahrzeuge nach Frankfurt bringen, aber wir haben das nicht genehmigt.»

«Voneinander lernen»

Zu dem Vorwurf, dass der Geländewagen X5 von BMW und der Smart Fortwo von Daimler kopiert worden seien, wollte sich der Sprecher nicht äußern. «Bei vielen Autos ist es so, dass sie im Zuge der Entwicklung einige fortschrittliche Dinge voneinander lernen», sagte er.

Zugleich betonte der Sprecher: «Wir sind ein legales Unternehmen. Unsere Autos sind legale Produkte. Deswegen macht es keinen Sinn für uns, ausführlich auf die Vorwürfe einzugehen.» Die Autos seien in Peking bei der Reform- und Entwicklungskommission, der obersten Wirtschaftsbehörde in China, registriert worden.

Merkel kritisiert Firmen

In der Debatte hatte selbst Kanzlerin Angela Merkel diese Woche bei ihrem China-Besuch deutliche Kritik an den «nicht ganz legal» erarbeiteten Automodellen und dem mangelnden Schutz des geistigen Eigentums in China geäußert. Zu der IAA vom 13. bis 23. September haben sich 1046 Aussteller aus mehr als 40 Ländern angemeldet. Aus China sind vier Pkw-Hersteller sowie gut 50 Zulieferer vertreten. (dpa)

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