«Autofahrer halten mich für verrückt»

Gerhard Plattner hat auf seiner Spritspar-Tour bislang 2553 Kilometer zurückgelegt. Auf seiner Fahrt haben vor allem die ihn begleitenden Dummys für Aufsehen gesorgt, schreibt der Österreicher in seinem Tagebuch.

Von Gerhard Plattner

So kann es weitergehen. Vor allem mit dem Wetter. Es ist Freitag, kurz vor 13 Uhr. Ich habe gerade Luxemburg erreicht. Für mich läuft der fünfte Tag meiner Spritspartour durch 36 Länder Europas ganz nach Wunsch. Vor allem das Wetter spielt mit. Dass heißt: es ist nicht zu heiß. Bei einer Temperatur von gerade einmal 16 Grad kann ich ohne Probleme auf die Klimaanlage verzichten. Entsprechend liege ich mit dem Spritverbrauch voll im Plan.

Langsames Fahren in London

Für das Teilstück von London nach Paris habe ich es auf einen Durchschnittsverbrauch von 4,78 Liter gebracht. Das ist durchaus das, was ich erwartet habe. Das trifft auch auf die Durchschnittsgeschwindigkeit zu, die beim Erreichen der französischen Hauptstadt bei 76,76 km/h lag. Damit liege ich zwar deutlich unter dem Schnitt von 80 km/h, den ich halten wollte, aber aufgrund der Verkehrssituation in und um London herum ging es einfach nicht schneller.

Auf einen Tankstopp in London habe ich übrigens - wie bereits angekündigt - verzichtet. Der Sprit ist auf der Insel einfach zu teuer. Ich habe also in einem kleinen Ort in der Nähe von Calais getankt - so konnte ich einige Cent einsparen. Die Gesamtstrecke von Mlada Boleslav über Hamburg, Amsterdam, Brüssel, London bis nach Paris betrug 2134 km. Dafür habe ich 102 Liter gebraucht, ein guter Wert. Da ich auf der Tour ja nur möglichst billige Tankstellen anfahre, habe ich bis nach Paris 112,56 Euro für 2134 km ausgegeben.

Sie fragen sich vielleicht, wie ich mir die Zeit vertreibe, damit es mir nicht zu eintönig wird? Keine Sorge, mir geht es gut. Ich konzentriere mich voll und ganz auf das Fahren und habe den Bordcomputer ständig im Blick - der Verbrauch will ja ständig kontrolliert werden.

Komische Blicke

Wie Sie ja wissen, bin ich nicht allein unterwegs, sondern werde von drei Dummys mit einem Gesamtgewicht von 140 kg begleitet. Das sorgt bei vielen der vorbeifahrenden Autofahrer schon für verstörte Blicke, aber daran habe ich mich gewohnt. Ansonsten versuche ich natürlich, bei den Wahrzeichen der Städte, in denen ich Station mache, einige Fotos zu machen. So habe ich in London die Tower-Bridge und in Paris natürlich den Eiffelturm fotografiert. Bei nächster Gelegenheit werde ich die Bilder übersende, damit Sie sehen können, wie es auf meiner Tour ausschaut.

Bislang 141,21 Euro ausgegeben

Ich bin jetzt also in Luxemburg. Von Paris bis hierher habe ich 8:15 Stunden gebraucht. Insgesamt habe ich jetzt 2553 Kilometer hinter mich gebracht, für die ich insgesamt 141,21 Euro ausgegeben habe. Von meinen 1000 Euro-Tankgeld sind also noch 858,79 Euro übrig. Von Paris nach Luxemburg hat sich die Geschwindigkeit wieder auf 84 km/h erhöht. Viel Zeit zum Entspannen habe ich nicht. Denn um 16 Uhr habe ich einen Interview-Termin mit dem TV-Sender RTL. Das Interesse an der Spirtspar-Tour ist enorm groß.

Von Luxemburg wird mich mein Weg weiter nach Zürich führen. Dort werde ich am Samstag ankommen. Ich melde mich wieder am Montag. Bis dahin.

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