Flugtaxis: Geely steigt bei Volocopter ein

Flugtaxis: Geely steigt bei Volocopter ein
Der Volocity von Volocopter. © Volocopter

Geely steigt ins Geschäft mit Flugtaxis ein: So beteiligt sich der Großaktionär von Daimler an der Firma Volocopter.
Über eine Finanzierungsrunde ist der chinesische Konzern bei Volocopter eingestiegen, wie die Unternehmen am Montag in Frankfurt vor Beginn der Internationalen Automobilausstellung (IAA) mitteilten.

Daimler ist bereits seit 2017 an dem Start-Up beteiligt, das helikopterähnliche Flugtaxis mit Elektroantrieb entwickelt. Die Fluggeräte sollen vor allem in stau- und smoggeplagten Megacities unter anderem in China zum Einsatz kommen.

Daimler begrüßt Einstieg seines Großaktionärs

„Wir freuen uns zu sehen, dass unsere Partner von Geely in Volocopter investieren“, sagte Daimler-Konzernchef Ola Källenius. Geely war im Februar 2018 mit 9,7 Prozent der Anteile beim Daimler-Konzern eingestiegen und damit auf einen Schlag zum größten Aktionär geworden.

Seitdem prüfen die Schwaben und die Chinesen, wie sie sinnvoll zusammenarbeiten können. Geely wird etwa ab 2022 in China die neuen Elektromodelle von Daimlers Kleinwagenserie Smart entwickeln und fertigen, zudem ist eine Kooperation bei einem Luxus-Fahrtenvermittler in der Volksrepublik geplant. Auf diesen Projekten baue auch die jüngste Kooperation auf, sagte Geely-Chef Li Shufu.

Angeführt von Geely sammelte Volocopter bei der abgeschlossenen Finanzierungsrunde 50 Millionen Euro ein, insgesamt hat die Firma aus dem baden-württembergischen Bruchsal bisher damit 85 Millionen Euro von Investoren erhalten. Die Gründer bleiben die Hauptanteilseigner. Gegen Ende des Jahres will Volocopter weiteres Geld einsammeln. In den kommenden drei Jahren will die Firma ihr erstes Modell marktfähig machen.

Volocopter stellte neues Taxis vor

Ende August hatte Volocopter das Design eines zukünftigen Flugtaxis präsentiert und technische Details verraten. Wie schon beim bisher bekannten 2X wird auch der Volocity über 18 elektrisch betriebene Rotoren verfügen, die sich auf einem großen Kranz verteilen, der über einer Flugkanzel thront. Dort ist Platz für zwei Passagiere samt Handgepäck. Die 18 E-Rotoren erlauben eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h, die maximale Reichweite des Volocity soll nach Angaben des Herstellers bis zu 35 Kilometer betragen.

Die Leistungsfähigkeit und Sicherheit dieser mehrfach redundanten Technik hat Volocopter bereits in über 1000 Testflügen unter anderem mit dem 2X und Vorgängerversionen bewiesen. Der Volocity wird nach den Vorgaben der Europäischen Agentur für Flugsicherheit EASA entwickelt. (AG/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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