Vom Elch-Debakel zum Erfolgs-Modell

Gebrauchte A-Klasse

Die A-Klasse hat bei ihrer Markteinführung zunächst den Wortschatz der Deutschen bereichert. Mit der zweiten Generation entwickelte sich der Kompakte zu einem verlässlichen Fortbewegungsmittel.

Was bei der Einführung einer neuen Modellreihe gründlich schief gehen kann, hat Mercedes in den 90er Jahren mit der A-Klasse erlebt. Das hochbauende Kompaktmodell leistete sich einen Patzer, der den Wortschatz der Deutschen um den Begriff Elchtest erweiterte. Denn ausgerechnet bei einem entsprechenden Ausweichmanöver offenbarte die Neuschöpfung eine ausgeprägte Kippneigung, die mit zahlreichen Eingriffen ausgemerzt werden musste. Mit der Zeit reifte die A-Klasse, in der Pannenstatistik des ADAC in München sind allerdings zahlreiche mögliche Mängel festgehalten.

Viele Macken bei der ersten Generation

Die Hinweise des Automobilclubs beziehen sich vor allem auf die am Gebrauchtmarkt häufig vertretene erste Generation der A-Klasse. Zu den typischen Macken zählen demnach undichte und klappernde Schiebedächer oder bis Baujahr 2000 wackelnde Sitze. Hinzu kommen häufig defekte Spurstangen, beim Benziner bis 1998 auch Motorschäden sowie in den Baujahren 1998 bis 2000 eine Ölstandskontrolle, die besonders bei den Benzinern einen zu hohen Ölstand anzeigt. Ebenfalls fielen gebrochene Federn hinten auf, sowie gelöste Belege bei Trommelbremsen oder die Tatsache, dass bei den Hauptuntersuchungen häufig die Bremsschläuche beanstandet werden.

Erstmals erschien die A-Klasse im Herbst 1997. Im Folgejahr wurde wegen der aufgedeckten Probleme das Fahrwerk überarbeitet. Außerdem kam ein ESP zum Einsatz. Nach einer Modernisierung 1999 erhielt die A-Klasse 2001 eine weitere Modellpflege. Die zweite Generation wurde dann im Jahr 2004 eingeführt.

Erfolgreiches Modell

Das anfangs noch recht begrenzte Motorenangebot wurde über die Jahre regelmäßig erweitert. Je nach Modell und Baujahr gibt es Benziner mit 60 kW/82 PS bis 142 kW/193 PS. Bei den Dieselmodellen reicht die Bandbreite von 44 kW/60 PS bis etwa 103 kW/140 PS.

Trotz der anfänglichen Probleme hat sich der kleine Mercedes zum erfolgreichen Modell entwickelt. Selbst fast zwölf Jahre nach der Einführung müssen für ein Basismodell A 140 Classic aus dem Jahr 1997 laut Schwacke-Liste noch 3350 Euro gezahlt werden. Ein A 170 CDI L Classic aus dem Jahr 2002 kostet rund 9000 Euro. Ein A 170 Classic der zweiten Generation von 2007 wird für etwa 14.200 Euro gehandelt. (dpa/tmn)

Vorheriger ArtikelKTM 990 Supermoto feiert Premiere
Nächster ArtikelAufgestiegen

Keine Beiträge vorhanden