Teurer Porsche 911 nicht ohne Probleme

Gebrauchter Porsche 911

Der Porsche 911 ist in Deutschland die Sportwagen-Ikone schlechthin. Wer sich einen gebrauchten «Elfer» leistet sollte laut ADAC-Statistik neben dem anständigem Kaufpreis auch etwas Geld für teure Reparaturen parat halten.

Es gibt wenige Autos, die so viel Aufsehen erregen und so viele Fans haben: Der Porsche 911 gilt vielen Fahrern als zeitlos schön - obwohl er mit seinen Fahrleistungen nicht gerade für ökologische Vernunft steht. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist der Sportwagenklassiker begehrt. Allerdings stuft der ADAC in München den 911er dort als teures und «nicht ganz problemloses Modell» ein.

Meist teure Reparaturen

Dem gebrauchten «Elfer», wie ihn Fans nennen, macht vor allem sein aus Leichtmetall gefertigter Boxermotor zu schaffen: Nach ADAC-Angaben verbraucht das Aggregat bei flotter Fahrt viel Öl, das nicht selten durch die Dichtungen austritt. Reparaturen sind meist recht teuer. Wird Kaufinteressenten ein blitzsauberes Aggregat vorgesetzt, sind längere Probefahrten notwendig, bis sich etwaige Öllecks entdecken lassen. Vor allem bei älteren Modellen stellte der Automobilclub außerdem Defekte an Keilriemen und Anlassern fest, ebenso ausgehängte Gaszüge und Probleme mit der Zündung durch feuchte Verteilerkappen. Auffällig ist laut ADAC auch der hohe Verschleiß der Bremsen.

Im Jahr 1963 feierte der von Ferdinand A. Porsche gezeichnete Sportwagen als Nachfolger des 356 Premiere auf der Automesse IAA in Frankfurt. Mittlerweile gibt es den «Elfer» in sechster Generation. Erhältlich ist der Wagen seit Jahren in den Karosserievarianten Coupé und Cabrio sowie als Targa mit herausnehmbarem Dachteil. Im Jahr 1989 erhielt der 911er im Carrera 4 erstmals auch einen Allradantrieb. 1997 wurde von Luft- auf Wasserkühlung umgestellt.

Elf Jahre altes Coupé ab 18.200 Euro

Bis heute sitzt im Heck ein leistungsstarker Sechszylinder. Das Spektrum umfasst je nach Jahrgang und Generation 2,0- bis 3,8-Liter-Maschinen die 96 kW/130 PS bis 390 kW/530 PS leisten. Eine Ausnahme bildet der Rennsportableger «Moby Dick» von 1978 mit 622 kW/845 PS.

Gebrauchte Coupés aus dem Baujahr 1999 werden zu Preisen ab 18.200 Euro gehandelt - in der Schwacke-Liste steht damit zum Beispiel der Carrera 4 mit 221 kW/300 PS. Ein 911 Turbo mit 353 kW/480 PS aus dem Jahr 2006 kostet noch rund 78.850 Euro. Für einen Carrera 4 Cabrio (235 kW/320 PS) von 2002 müssen rund 31.850 Euro eingeplant werden. Eine offene Version von 2008, der 911 Turbo Cabriolet mit 353 kW/480 PS, ist erst zum sechsstelligen Preis von 102.550 Euro zu bekommen. (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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