Smart Forfour: Gescheitertes Experiment

Die Produktion des «großen» Smart ist eingestellt. Aber den Forfour gibt es immer noch beim Gebrauchtwagenhändler – auch wenn er auch dort kein Renner ist.

Wer Smart sagt, denkt in erster Linie an den kleinen Zweisitzer, der seit 1998 vor allem in den Innenstädten zuhause ist. Aber Moment - da war doch noch was. Genau - der Smart Forfour.

Kein Sonderfall

Denn irgendwann meinte man beim Hersteller, die zum DaimlerChrysler-Konzern gehörende Marke brauche eine breitere Modellpalette. Das Ergebnis war im Jahr 2004 der «große» Smart. Der geriet allerdings zum konventionellen, wenn auch ungewöhnlich designten Kompaktwagen - und stand damit nicht so konkurrenzlos da wie das in Fortwo umbenannte Ursprungsmodell: Der Forfour wurde an Platzhirschen wie dem VW Golf und dem Ford Focus gemessen.

Inzwischen darf das Experiment als gescheitert angesehen werden, die Produktion wurde 2006 eingestellt. Potenzielle Gebrauchtwagen-Käufer sollten den Forfour dennoch nicht völlig unbeachtet lassen, rät die Sachverständigenorganisation Dekra.

Über typische Mängel am Forfour ist allerdings zur Zeit noch keine umfassende Aussage möglich: Es sind nur wenige Fahrzeuge unterwegs, und entsprechend klein ist auch die Zahl der Modelle, die schon die Hauptuntersuchung hinter sich haben. Berichtet wurde zuletzt über einen nicht immer hochwertigen Qualitätseindruck speziell in Hinblick auf die Inneneinrichtung.

Auch gebraucht kein Schlager

Blickfang: Der Schlangen-Look sollte Aufmerksamkeit auf den Forfour lenken Foto: Werk

Technisch ist der Viertürer eng verwandt mit dem Mitsubishi Colt. Äußerlich unterscheidet sich der große Smart vom Rest der Autowelt vor allem durch seine Zweifarbigkeit, die das Stilmittel des sichtbaren Rahmens vom Fortwo beibehält. Ein weiteres Merkmal ist der variable Innenraum mit verschiebbarer Rücksitzbank. ABS, ESP und auch mehrere Airbags sind standardmäßig vorhanden.

Das Motorenangebot für den Forfour ist übersichtlich: Bei den Benzinern bildet ein 47 kW/64 PS starkes Aggregat die Basis. Der Antrieb der Edition sportstyle ist mit 90 kW/122 PS fast doppelt so stark. Die beiden angebotenen Diesel leisten 50 kW/68 PS beziehungsweise 70 kW/95 PS. Eine Sonderrolle spielt das seltene Sondermodell des Tuners Brabus mit 130 kW/177 PS - natürlich ein Benziner.

Argument für einen Forfour aus zweiter Hand könnte sein, dass er auch heute noch geeignet ist, sich von der Masse abzuheben. Dazu kommt die Tatsache, dass der große Smart auch gebraucht kein Verkaufsschlager ist. Das sorgt für moderate Preise: Einen Forfour blackbasic von 2004 gibt es laut Schwacke-Liste für rund 6900 Euro, ein Brabus aus dem Jahr 2005 wird mit 15.400 Euro gehandelt. Ein Dieselmodell cdi passion von 2004 kostet 10.000 Euro.

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