Saab 9-3: Jugendsünden sind passé

Anfangs hat es beim Saab 9-3 oft an der Verarbeitungsqualität gehapert. Das hat sich deutlich gebessert, was für die jüngeren Modelle die Gebrauchtwagenpreise nach oben treibt.

Die schwedische Marke Saab hat in Deutschland bis heute noch einen exotischen Status. Die Verkaufszahlen bewegen sich auf überschaubarem Niveau, begehrt sind die Fahrzeuge besonders bei Menschen, die auf Individualität Wert legen, ohne gleich Aufmerksamkeit zu erregen. Das Basismodell im Programm ist der 9-3. Unter dessen Blech findet sich jedoch bei jüngeren Modellen kaum Exotisches - schließlich ist das Auto technisch eng mit dem Opel Vectra verwandt. Was jedoch auch Vorteile hat: Galt der 9-3 in der Vergangenheit laut ADAC in München nicht als zuverlässiges Modell, sind in jüngerer Zeit Fortschritte zu verzeichnen.

Diverse Problemzonen

Vor allem bis Ende der neunziger Jahre waren die Saab-Modelle von verschiedenen Problemen geplagt. Dazu zählten nach ADAC-Angaben defekte Batterien bei den Benzinern sowie in den Baujahren 1998 und 1999 ebenfalls bei Benzinern gerissene Antriebsriemen des Generators. Hinzu kamen für das Jahr 1998 undichte Servopumpen der Lenkung oder auch für die Jahrgänge 1999 und 2000 undichte Kraftstoffschläuche. Ebenfalls festgestellt wurden Defekte des Motormanagements.

Als klassischer Saab im Hinblick auf die typischen Formen gilt heute die ab 1998 gebaute Modellreihe. Sie wurde 2002 durch ein moderner gezeichnetes Modell abgelöst. Das besonders beliebte Cabriolet auf 9-3-Basis erhielt 2003 das neue Karosseriegewand. Im Jahr 2005 wurde erstmals auch ein 9-3 Kombi vorgestellt. Zu den Vorzügen des Saab zählen laut ADAC der Insassenkomfort und ein sicheres Fahrverhalten. Die in der Vergangenheit bemängelte Verarbeitungsqualität ist mittlerweile besser geworden.

Typisch für Saab sind Motoren mit Turbolader. Zwar gibt es immer auch Standardmotorisierungen ohne Aufladung, darüber jedoch finden sich durchweg Turbo-Aggregate. In der seit 2002 gebauten Generation leisten die Benziner zwischen 110 kW/149 PS und 184 kW/250 PS. Diesel finden sich mit Leistungen von 88 kW/120 PS bis 110 kW/150 PS.

Kein Schnäppchen

Die Preise für einen 9-3 der Generation ab 1998 beginnen laut Schwacke-Liste bei etwa 4900 Euro. Für den Nachfolger müssen dagegen mindestens etwa 11.800 Euro angelegt werden. Ein 9-3 2.0 T Cabrio Aero aus dem Jahr 2003 wird mit rund 20 800 Euro gehandelt, ein 9-3 1.9 Sport Kombi TiD DPF Arc mit Dieselmotor aus dem Jahr 2005 kostet etwa 20.900 Euro. (dpa)

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