Mercedes A-Klasse: Besser als der Ruf

Entgegen vieler Unkenrufen ist die A-Klasse von Mercedes zuverlässiger als viele glauben. Doch waren vor allem die ersten Modelle mitunter sehr schlampig verarbeitet.

Nach dem Desaster bei Elch-Test hat Mercedes bei der A-Klasse schnell mit Nachbesserungen und dem serienmäßigen Einbau eines seinerzeit noch sehr neuen ESP-Systems reagiert. Heute ist die A-Klasse eine Selbstverständlichkeit auf den Straßen, obwohl sie auch nach der frühen Überarbeitung laut dem ADAC in München nicht frei von Mängeln war.

Lange Mängelliste

Zu den sehr häufigen Mängeln zählen nach ADAC-Angaben defekte Spurstangen, Stabilisatorbefestigungen und Achslenker an der Hinterachse. Bis zum Baujahr 2000 wurden auch öfter gebrochene hintere Federn festgestellt. Ebenfalls recht häufig sind ausgefallene Scheinwerferlampen. Hinzu kommt eine lange Reihe weiterer möglicher Defekte: dies betrifft gerissene Keilriemen ebenso wie Störungen im Motormanagement oder auch kaputte Anlasser.

Auch in Bereichen, die das eigentliche Vorankommen nicht beeinträchtigen, sind Probleme bekannt geworden: So wurden bis zum Baujahr 2000 wackelnde Sitze beanstandet, hinzu kommen undichte und klappernde Schiebedächer. Obwohl die Liste möglicher Mängel recht lang ist, nimmt die A-Klasse in der Pannenstatistik einen Spitzenplatz ein.

Schlampige Verarbeitung

Eingeführt wurde die A-Klasse vor zehn Jahren: 1997 erschienen zunächst die Modelle A 140 und A 160. Das überarbeitete Fahrwerk mit dem serienmäßigen ESP bekam die Modellreihe dann 1998, seitdem gibt es auch Dieselmotoren für den kleinen Mercedes. 2001 erhielt die Modellreihe ein Facelift.

Der Modellwechsel zur zweiten Generation der Baureihe fand im Jahr 2004 statt. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten zählt durch die Einführung des ESP vor allem das sichere Fahrverhalten zu den Vorzügen der A-Klasse. Die Verarbeitung jedoch ließ vor allem anfangs noch zu wünschen übrig, auch eine gewisse Seitenwindempfindlichkeit und ein nicht immer optimaler Geradeauslauf werden beanstandet.

Motorisierung hängt vom Baujahr ab

Bei frühen Modellen gab es in Hinblick auf die Motorleistung nur die Wahl zwischen zwei Benzinern mit 60 kW/82 PS oder 75 kW/102 PS. Im Laufe der Zeit wurde das Angebot erweitert, heute gibt es auch Modelle mit bis zu 142 kW/193 PS. Die Diesel leisten zwischen 44 kW/60 PS und 103 kW/140 PS.

Frühe A-Klassen sind heute bereits recht günstig zu bekommen. So kostet ein A 140 Classic aus dem Jahr 1997 laut der Schwacke-Liste etwa 4200 Euro. Einen A 160 L Classic aus dem Jahr 2001 gibt es für etwa 10.800 Euro, ein A 200 CDI Avantgarde der neuen Generation aus dem Baujahr 2005 wird mit etwa 16.500 Euro gehandelt. (dpa)

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