Land Rover Freelander: Macken inklusive

Warum Autos des britischen Geländewagen-Spezialisten Land Rover teilweise einen schlechten Ruf genießen, wird bei einem gebrauchten Freelander nur allzu deutlich. Das Modell zählt nicht gerade zu den zuverlässigsten Fahrzeugen.

Es war fast wie eine Palastrevolution: Als Land Rover den Freelander auf den Markt brachte, mochten manche Anhänger der Marke kaum glauben, was sie sahen. Schließlich sind die britischen Geländewagenbauer vor allem für Fahrzeuge wie den Defender bekannt. Der läuft seit mehr als einem halben Jahrhundert nahezu unverändert von den Bändern und gilt als eine Art Inbegriff der rollenden Schlammwühler. Der Freelander dagegen kann als Pionier der so genannten Lifestyle-Geländefahrzeuge gesehen werden. Das ändert allerdings nach Angaben des ADAC in München nichts daran, dass er unter dem modern geformten Blech manche Macke birgt.

Düsteres Bild

Grundsätzlich zählten Fahrzeuge der Marke ohnehin nicht zu den zuverlässigsten, erklärt der Automobilclub. Der Freelander sei zwar nicht in großer Zahl auf den Straßen unterwegs, trotzdem zeigten die Mängel ein eher düsteres Bild. War es 2001 die Kraftstoffpumpe, die öfter als Fehler erkannt wurde, folgten 2002 defekte Zylinderköpfe und 2003 Schwierigkeiten mit den Einspritzanlagen. Hinzu kommen Kupplungsdefekte ab einem Alter von drei Jahren oder abgerissene Turboschläuche.

Auf dem Markt erschien die erste Freelander-Generation im Jahr 1997, ein Facelift wurde 2004 vorgenommen. Der Wagen zeigte gute Geländeeigenschaften, während er sich auch auf der Straße komfortabel bewegen ließ. Allgemein gelten die Fahreigenschaften der Baureihe laut ADAC als problemlos. Gelobt wird die Federung ebenso wie die Übersichtlichkeit. Die Zuverlässigkeit allerdings erreiche nicht höchstes Niveau, auch die Verarbeitung weise teilweise Mängel auf.

Die Motorleistungen der Benziner liegen zwischen 86 kW/117 PS im 1,8-Liter-Vierzylinder und 130 kW/177 PS im Spitzenmodell mit 2,5 Litern Hubraum und sechs Zylindern. Auf der Diesel-Seite geht es mit weniger Leistung los: Das Basismodell hat hier 71 kW/97 PS, weitere Versionen leisten 80 kW/109 PS und 82 kW/112 PS.

Karosserie-Form bestimmt den Preis

Die Preise gebrauchter Freelander hängen nicht nur vom Alter, sondern auch von der Karosserievariante ab - erhältlich sind Station Wagon, Hardback und Softback. Ein Station Wagon 1.8i aus dem Jahr 2000 ist laut Schwacke-Liste für etwa 9100 Euro zu bekommen. Ein Hardback V6 SE aus dem Jahr 2004 kostet rund 15 300 Euro, ein gleich alter Softback-Diesel Td4 S wird für etwa 14.200 Euro angeboten. (dpa)

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