«Kleines Boot» mit Macken

Fiat Barchetta

Der Fiat Barchetta ist ein Cabrio für Liebhaber. Doch wer sich für den Italiener als Gebrauchten interessiert, sollte sich darauf einstellen, dass er nicht ganz frei von Mängeln ist.

Wie schnell der Weg vom Neuwagen vom Fast-Klassiker absolviert sein kann, zeigt der Barchetta von Fiat. Zwar wurde das Modell erst vor gut zwei Jahren vom Markt genommen und ist auch heute noch zu recht günstigen Gebrauchtpreisen zu bekommen. Doch schon mehren sich die Stimmen, die von einem nahenden Status als Liebhaber-Cabriolet sprechen. Wer mit dem «kleinen Boot» - so die Übersetzung des Modellnamens - liebäugelt, der muss sich laut der ADAC-Pannenstatistik aber darauf gefasst machen, dass es mit einigen Mängeln auffällig geworden ist.

Das Baujahr entscheidet, wie so oft

Was an einem Barchetta kaputt gehen kann, das ist nach Angaben des Automobilclubs aus München auch abhängig vom Baujahr. So stehen vor allem die Jahrgänge 1995 und 1996 unter anderem für defekte Motoren und gerissene Zahnriemen. 1995 bis 1998 sind durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen auffällig geworden sowie Ölpumpen, die zu wenig Druck liefern. Gebrochene Auspuffanlagen gab es besonders im Jahrgang 1997, defekte Kupplungen bis 1998. Allgemein bemängelt werden an Fiats offenem Zweisitzer schlecht passende Türen, undichte Verdecke sowie Dellen auf Motorhaube und Heckdeckel als Folge zu kräftiger Dichtungen.

Der Barchetta kam im Zuge der durch den Mazda MX-5 neu entfachten Roadster-Euphorie im Frühjahr 1995 auf den Markt. Im Laufe der Baujahre wurden immer wieder Sondermodelle nachgereicht, die heute teils höhere Preise als ein normaler Barchetta erzielen. Mitte 2003 gab es eine leichte Modellpflege. Anfang 2006 wurde die Baureihe dann ohne Nachfolger eingestellt. Als Vorzüge des Autos gelten ein sportliches Fahrverhalten in Verbindung mit angenehmer Federung - und nicht zuletzt das sehenswerte Design.

Nur einen Motor

Bei der Motorisierung ließ Fiat den Barchetta-Käufern keine Wahl: Es gab ein 1,8-Liter-Aggregat mit vier Zylindern, sonst nichts. Es leistete anfangs 96 kW/131 PS, in den letzten Baujahren waren es dann 96 kW/130 PS.

Ein gebrauchter Fiat Barchetta aus dem Jahr 1996 sollte heute laut der Schwacke-Liste zu Preisen ab 4100 Euro zu bekommen sein. Ein Modell 1.8 16V Lido von 2000 wird mit etwa 5950 Euro gehandelt, für einen Barchetta 1.8 16V Adria aus dem Baujahr 2004 werden rund 11.000 Euro verlangt. (dpa/tmn)

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